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Ausstellungen: Kiel · von Jens Rönnau · S. 271 - 272
Ausstellungen: Kiel , 2005

Jens Rönnau
ZEBRA 2005 – 40 Jahre Realismus

Stadtgalerie Kiel, 22.1. – 27.3.2005
Städtische Galerie im Park, Viersen, 10.4. – 22.5.2005

Freie Akademie der Künste, Hamburg, 26.5. – 3.7.2005

Ein Hauch Kunstgeschichte weht durch die Republik: Von Schleswig-Holstein über Nordrhein-Westfalen nach Hamburg wandert eine Schau von fünf Künstlern, die sich 1965 in einer Zeit der allgemeinen Abstraktion dem Realismus verschrieben hatten: ZEBRA. 40 Jahre Malerei und Plastik werden retrospektiv gezeigt, den Auftakt macht die Kieler Stadtgalerie. Lebensecht wirken große Polyesterfiguren in der Ausstellung, fotorealistisch die zahlreichen Gemälde. 1965 legten vier junge Maler während ihres Studiums in Hamburg mit einem Manifest den Grundstock dafür.

Klare und bunte, aber etwas kühl wirkende Farben und gesellschaftspolitische Themen herrschen in den Werken vor: Eine alte Frau am Tisch, ein nacktes Mädchen auf die Lehne ihres Stuhles gestützt, ein Liebespaar auf einem Eisengitter, schwebende Engel vor einer Fliesenwand, die Fixe im Arm auf dem Klo, Spielende Kinder lassen Luftballons zerplatzten. Das Spektrum reicht von scheinbar belanglosen Alltagsszenen zu brutalen Aussagen – alles nüchtern und realistisch gemalt – aber stets herausgelöst aus seinen ursprünglichen Zusammenhängen und in einen scheinbar schwerelosen Raum gestellt.

Abstraktes gibt es nicht in der Bilderwelt der ZEBRA-Maler, denn genau das ist es, was sie in ihrer Studienzeit zu hassen begannen: den breiten Trend der Kunst zur Abstraktion, der nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst völlig logisch gegen den Zwang der Nationalsozialisten zur heroisierenden Staatskunst entstanden war. Doch das war damals zumindest in Westdeutschland seit zwanzig Jahren vorbei. Und die jungen Maler Peter Nagel, Dietmar Ullrich, Dieter Asmus und…



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