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Ausstellungen: München · von Reinhard Ermen · S. 290 - 291
Ausstellungen: München , 2017

Wade Guyton

Das New Yorker Atelier
Museum Brandhorst 28.01. – 30.04.2017
von Reinhard Ermen

Das geräumige Atelier an der Bowery in Manhattan sieht wahrscheinlich aus wie viele New Yorker Studios, in denen erfolgreiche Künstler mit Hilfe einiger Assistenten ihre Arbeit machen. Das ist ein Freiraum, der seine eigenen Motive generiert, Wade Guyton (*1972 USA) macht ihn in seinen aktuellen Bildern zum Thema, zur Bühne für seine Welt und Weltwahrnehmung. Das Museum Brandhorst zeigt diese neuen Arbeiten aus den letzten zwei Jahren in einer großen Zusammenfassung. Partiell ist das eine fokussierende Fortsetzung von Painting 2.0 im gleichen Hause, wo dieser internationale Shootingstar auch vertreten war. Monika Baer und Jutta Koether werden im ähnlichen Rahmen folgen. Achim Hochdörfer, Kurator und Hausherr im Brandhorst, beschreibt das Studio von Guyton zwar als die durchaus übliche praktikable Mischung aus Büro, Archiv, Bibliothek mit Wohnküche, im Zentrum des großzügigen Arbeitsraums sieht es dann doch etwas anders aus. Da steht der Tintenstrahldrucker! Einen Pinsel nimmt der Künstler nicht zur Hand. Digitale Allerweltsgeräte halten die Motive fest, sie wachsen ins Vielfache, aber entscheidend ist der Weg durch den Epson UltraChrome. HDR.

Der Drucker leistet Schwerstarbeit. Die Leinwand ist als Träger eigentlich zu schwer, das eingegebene Programm manchmal zu komplex, die Farben können verschmieren oder verrutschen. Aber: Der mutwillig überforderte Drucker, die von ihm produzierten Pannen individualisieren das Bild! Der Epson ist eine Malmaschine mit fast schon individuellem Zugriff. Die Fehler spielen mit, Aussetzer werden zu Glücksfällen, Ungereimtheiten zu kleinen Sensationen. Die Farbe zeigt Eigensinn und schwimmt gelegentlich im Material. Beim…


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