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Ausstellungen: Düsseldorf · von Heinz-Norbert Jocks · S. 259 - 260
Ausstellungen: Düsseldorf ,

Düsseldorf
Heinz Mack

Museum Kunstpalast 30.03.– 30.05.2021
von Heinz-Norbert Jocks

Sein Sehen scheint Mitte der 40er Jahre durch das Fotografieren geschärft worden zu sein. Die Schwarzweißfotografien, die der Kinetiker, Licht- und Farbkünstler Heinz Mack damals auf seinen Fußmärschen über Felder und durch Wälder in der Nähe von Lollar, einem Örtchen bei Gießen, in dem seine Familie während des Krieges evakuiert worden war, aufgenommen hat, verraten seine frühe Obsession für dynamische und serielle Strukturen, ebenso für Reliefs und Rhythmen. Wenn er große Granitsteine, zu Türmen aufgereihte Brennholzstapel, vom Wind zu Wellen geformte Gräser, mit einem Pflug gezogene Ackerfurchen oder einen dichten Wald aus wie Geraden aufgerichteten Bäumen fotografiert, wirkt der auf seine Umwelt gerichtete Blick wie einer, der aus der Fülle des Konkreten das Konzentrat des Abstrakten herauskristallisiert. Es scheint, als kündige sich hier bereits die Vorstellung von einer autonomen Ästhetik an, die der 1931 geborene Künstler, der von Edward Mataré an der Düsseldorfer Kunstakademie in die „Sprache des Materials“ eingeführt wurde, erst Jahre später zu entwickeln begann.

Die nun zu seinem 90. Geburtstag eingerichtete Retrospektive im Museum Kunstpalast, die vor allem das Frühwerk von den 1950er bis zu den 1970er Jahren beleuchtet, aber auch einen großen Bogen zum Spätwerk zieht, -seiner malerischen Auseinandersetzung mit dem Feuerwerk der Spektralfarben nach Jahrzehnten der Enthaltsamkeit gegenüber dem Tafelbild-, umfasst 100 Werke, darunter Gemälde, Skulpturen, Installationen, Fotografien, Bühnenbilder, Entwürfe zu Architekturvorhaben, Projektdokumentationen und ein Film.

Ein besonderer Schatz, den die Kuratorin Heike van den Valentyn aus dem Archiv des Künstlers geborgen hat, sind aus Holz gewonnene, selten gezeigte…

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von Heinz-Norbert Jocks

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