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Michael Werner im Gespräch mit Heinz-Norbert Jocks
Michael Werner (*1939 in Nauen) begann seine Karriere als Kunsthändler im Jahre 1958 als Adlatus bei Rudolf Springer in Berlin. 1963 eröffnete er gemeinsam mit Benjamin Katz die „Galerie Werner & Katz“ mit einer Ausstellung von Baselitz, dessen Werke „Die große Nacht im Eimer“ und „Der nackte Mann“ beschlagnahmt wurden. 1969 wechselte er nach Köln. Erst die Internationalisierung seiner Kontakte und die Beteiligung an der Galerie seiner späteren Lebenspartnerin Mary Boone verhalfen ihm zum Durchbruch. Er gehört zu den Ersten, die mit KUNSTFORUM in Kontakt traten. Was er sich davon versprach, erzählt er im Gespräch.
Heinz-Norbert Jocks: KUNSTFORUM International feiert sein 50-jähriges Jubiläum. Erinnern Sie die Anfänge?
Michael Werner: Was ich erinnere, sind die Titelseiten, die waren ungewöhnlich, eine Sensation. Denn sie zeigten junge, zum Teil missliebige Künstler. Das war gegen den Mainstream. Wenn auch ein wenig zögerlich und in Abständen. Der erste dieser Titelblattreihe war Palermo, wenn ich mich recht erinnere, ganz früh auch Jörg Immendorff.
Sie versuchten, mit dem Herausgeber Dieter Bechtloff ins Gespräch zu kommen.
Ja, ich machte meinen Job als Promoter und versuchte, mit ihm in Kontakt zu treten, aber das Gespräch war wohl nicht gewünscht. Ich habe nie irgendeinen Einfluss auf ihn gehabt. Er war resistent und erwies sich als ausdauernd, weil er wohl ein Mann ist, der in sich ruht. Ich kann mich gut auf meinen Instinkt verlassen und weiß, wo ich mich abrackern kann. Dass dies bei Bechtloff nicht funktioniert, war mir schnell…
