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Ausstellungen: Basel · von Laura Helena Wurth · S. 341 - 342
Ausstellungen: Basel ,

Basel
LuYang

Vibratory Field
Kunsthalle Basel 20.01.– 21.05.2023

von Laura Helena Wurth

Computerspiele wurden lange Zeit als das Hobby schlechtgelaunter Teenager angesehen. Dass in ihrer Ästhetik und den unendlichen Möglichkeiten, die diese Spiele jedoch bieten, noch wesentlich mehr Potenzial steckt, das zeigt LuYang dieser Tage in der Kunsthalle Basel. Aufwendigst inszeniert sind Arbeiten des 1984 in Schanghai geborenen Künstlers aus den letzten zehn Jahren. Das Werk changiert zwischen den Welten der Tradition und einer digitalen Postmoderne, in der alles veränderbar und fluide ist. Und so macht das auch der Künstler: In dieser Ausstellung nutzt er männliche Pronomen. In der nächsten kann das schon wieder anders sein. Die Fragen nach Gender, Alter oder Herkunft spielen nur eine untergeordnete Rolle. Sein Alter soll bald ganz aus den Informationen zu seiner Person verschwinden, damit er sich der „Alterslosigkeit seiner Avatare“ annähert, wie es im Pressetext heißt. Diese Entscheidung erschließt sich umso mehr, wenn man sich die Ausstellung angesehen hat.

Kurz denkt man, man wäre in einen etwas außer Kontrolle geratenen Gottesdienst gestolpert. Kirchenbänke, umgeben vom Flackern elektrischer Kerzen, sind eingebettet in lauten, treibenden Disco-Sound. Die Videoleinwand als Altar, auf dem sich ein blauer Shiva-Roboter in einer Choreografie herumwindet. Die fünf-Kanal-Installation heißt Electromagnetic Brainology (Elektromagnetische Gehirnforschung, 2017). Dabei geht es darum, wie der Mensch, nachdem er die vier universellen Leiden – Geburt, Altern, Krankheit und Tod – durchlaufen hat, geheilt werden kann. Nämlich, indem er sich mit den vier Elemente verbindet.

Wie kleine Altäre säumen weitere Videoarbeiten den Weg zum Hauptaltar. In ihnen geht es im weitesten Sinne immer…

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von Laura Helena Wurth

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