Peter Funken
01/01 halbe documenta
eine Kunstausstellung im Gewächshaus, 8. 9. – 18. 11. 2007
In den Außenbezirken Berlins finden in letzter Zeit immer wieder Ausstellungen an besonderen Orten statt. So auch bei dem Projekt „01/01 halbe documenta“, das von den Künstlern Anke Westermann und Ludger Drunkemühle (= poliflur) in Berlin-Lichtenberg auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei in einem leer stehenden Gewächshaus veranstaltet wurde. Diese Leichtbau-Architektur aus Glas und Aluminium inspirierte das Duo poliflur zu dem Titel ihrer Ausstellung, der in Anlehnung an die Documenta-Pavillons zu verstehen ist, wie auch auf die Laufzeit von 50 Tagen anspielte – also genau die Hälfte der 100tägigen Documenta. In mancher Hinsicht erschien das Gewächshaus als Ausstellungsraum architektonisch durchaus interessanter als die Aue-Pavillons in Kassel, denn das funktionale Glashaus setzte gegenüber der Kunst eigene Maßstäbe und bot aufgrund der Einbauten – etwa steinerne Tische und Pflanzbeete, Möglichkeiten zur einer Nutzung in situ: “Das besondere an dem Gewächshaus ist, dass es sich nicht um einen abgeschlossenen Raum handelt“, meint Anke Westermann, „mit der Ausstellung wollen wir Kunstkonventionen weiterentwickeln und Zwischenräume schaffen“. Zirka siebzig Künstlerinnen und Künstler beteiligten sich an der Show, die auf einer Grundfläche von 600 qm vier Eröffnungen sah und durch die jeweils neu eingebrachten Arbeiten immer komplexer wurde. Im Zentrum der Ausstellung stand ein aus Porenbeton zusammengesetzter weißer Kubus (5 x 5 Meter) ohne Decke. Dieser leere Raum zitierte den white cube, war aber auch als realer Ort zu begreifen. Anke Westermann bezog sich damit ebenfalls auf ihr Ausstellungsprojekt „BRIX“, das die Künstlerin…