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Ausstellungen: Osnabrück · von Andreas Denk · S. 375 - 377
Ausstellungen: Osnabrück , 1999

Andreas Denk
12. European Media Art Festival

Lagerhalle, Kunsthalle Dominikanerkirche, Bürgergehorsam,
Haus der Jugend, Felix-Nussbaum-Haus,

Galerie im Kronenhaus, Osnabrück, 5. – 9./30.5.1999

Was eigentlich bleibt übrig von einem fünftägigen Festival, bei dem im Ein-Stunden-Rhythmus an mehreren Spielorten Video- und Experimentalfilm-Neuheiten, Video- und Multimediainstallationen, eine komplette Filmretrospektive, mediale Studentenarbeiten aus ganz Europa, CD-ROMs, Internet- und Virtual-Reality-Projekte und zwischendurch noch medientheoretische Beiträge im Hochkonzentrat abgespult werden?

Zumindest bleibt der Eindruck, daß ein solches Festival stringenter organisiert sein sollte. Selbst der wohlmeinende Besucher ist schlichtweg überfordert vom Terminterror, den die Fülle von stattfindenden, verzögert stattfindenden oder ausfallenden Veranstaltungen erzeugt, deren Aufeinanderfolge selbst die Veranstalter gelegentlich aus dem Auge verlieren. So hat das “Festival” als Veranstaltungsform kaum Sinn: “Less is more”.

Mit der “Vergesellschaftung” des Mediums wächst indes das Legitimationsbedürfnis der Festivals. Im Falle Osnabrücks hat man sich diesmal mit einer als Kongreß (“Media Minds”) getarnten Vortragstätigkeit zum Thema “Realität” beholfen, das von einigen Illuminaten wie Gerhard Johann Lischka (“Reality – Realität – ein Gerüst”), Otto E. Rössler (“Medium Mind – ist der Geist im Medium, so beinhaltet die Welt ein Gegenstück zum Medium als Schnittstelle”), Peter Weibel (“Theorie und Empirie”), Josef Mitterer und Rudolf zur Lippe heimgesucht wurde.

Jenseits der etwas bemüht wirkenden Anstrengungen der Theoretiker erbrachte auch das 12. European Media Festival bei einiger Anstrengung Erkenntnisse über den “state of the art”. Die Osnabrück-programmatische Melange aus Film- und Videoarbeiten im Festivalprogramm erwies wiederum eine Annäherung der Bildsprachen beider Medien an Kategorien der Literatur – jeweils im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Ebenso stellte sich erneut heraus, daß die Zahl der…



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