27 Museum für Sepulkralkultur
Agim Çavdarbasha Collective Exhibition for a Single Body Thomas Dick Prinz Gholam John Heath Terre Thaemlitz Yannis Tsarouchis
Mit dem 1992 eröffneten Museum für Sepulkralkultur besitzt Kassel eine bundeweit einzigartige Einrichtung: Ein Haus, das die Themen Sterben, Tod und Totengedenken in den Mittelpunkt rückt. Die Dauerausstellung zeigt ein breites Spektrum an sepulkralen Objekten wie Totenhemden, Särge, Kutschen, Trauertrachten und bildliche Darstellungen. Die Ausstellung der documenta 14 ist zwischen den Sammlungsbeständen an drei Stellen im Haus verteilt.
Erdgeschoss
Die Künstler Wolfgang Prinz, geboren 1969 in Leutkirch, und Michel Gholam, geboren 1963 in Beirut, machen in ihren gemeinsamen Performances den eigenen Körper zum zentralen Element ihrer Kunst. In ihren Arbeiten beziehen sie sich auf Bilder aus der Kunstgeschichte, Filmen und Massenmedien. Diese verlebendigen sie, indem sie einzelne figurative Formationen in lange gehaltenen Posen nachstellen. Für die documenta 14 entstanden in Athen zwei Performance-Videos (ausgestellt in der documenta Halle). Ein weiteres Video, „Speaking of Pictures“, wurde bei Performances auf dem Kasseler Lutherplatz gedreht.
Der Ort ist kein Platz im eigentlichen Sinne. Umgeben von breiten Verkehrsstraßen bildet er eine kleine grüne Insel. Hier steht der Rest der neogotischen Lutherkirche sowie erhaltene Grabmäler des bis 1843 genutzten Friedhofs. Der Lutherplatz ist bekannt als einer der Haupttreffpunkte der Kasseler Drogenszene. In dieser Kulisse haben Prinz Gholam Szenen aus Eugène Delacroix’ 1840 entstandenem Historiengemälde „Einzug der Kreuzfahrer in Konstantinopel am 24. April 1204“ nachgestellt und nach Aufnahmen von Wilhelm Plüschow posiert.
„Für uns ist der…