6. Die 60er Jahre
Historische Kategoriesierungen sind immer schwierig vorzunehmen, bei der PerformanceArt ist es nicht anders. Vorgänger kann man aus vergangenen Zeiten zitieren, auch die PerformanceArt als “live art” mit den Futuristen ansetzen. Doch mir scheint, daß sich die Performance erst zusammen mit dem globalen Siegeszug der Medien, speziell des TV, richtig ausbilden und etablieren konnte. Die Rocksänger der ersten Stunde Chuck Berry, Elvis Presley u. a. waren die ersten richtigen Performer, sie brachten die Massen auf Touren. Ihre Songs sind in der Mitte der 50er Jahre Zeugnisse einer qualitativen Massenkommunikation, gleichfalls spätere der Beatles, Janis Joplins oder Laurie Andersons. Masse hieß jetzt auch Urbanismus. Und um den kümmerten sich die ersten Theoretiker der Performance (wie man sie heute bezeichnen muß), die Situationistischen Internationalen. Sie sondieren, um was es jetzt geht und definieren mit der Situation, dem Spiel, dem Unitären Urbanismus, einer Theorie des Moments und des Umherschweifens alle wichtigen Elemente der PerformanceArt, wie sie sich etwa zur selben Zeit in Entwicklung befindet. Sie kristallisiert sich heraus aus den künstlerischen Bewegungen Happening, Event, Fluxus und Aktionismus, die einander folgten. Die PerformanceArt zu…