AMINE HAASE
»Abenteuer des Sehens«
GÜNTER UMBERG: BODY OF PAINTING
MUSEUM LUDWIG, KÖLN, 21.7. – 17.9.2000
Ein Maler sollte sich dem Kontext von Bildern anderer Maler aussetzen, ja, er kann diesen Kontext selber herstellen”, meint Günter Umberg. Gesagt, getan – im Kölner Museum Ludwig, dessen Bilder der in Köln lebende Maler seit vielen Jahren kennt. Die zwei Ausgangspunkte – Erstellen von “Nachbarschaften” und Kenntnis des Kölner Museums – haben zu einem außergewöhnlichen Ausstellungs-Konzept geführt: Umberg hängte zu seinen eigenen Bildern Werke, “die ich aus dem Museum Ludwig und aus Kölner Privatsammlungen ausgesucht habe”. Dabei standen für ihn immer die Bilder im Vordergrund. Das heißt: “Die Bilder, die ich jetzt ausgesucht habe, waren mir schon seit einiger Zeit vertraut. Diese Kenntnis und meine persönliche Annäherung an Fragen der Malerei waren die eigentlichen Gründe für die Zusammenstellung.” Dass Umbergs Sicht auf die Malerei zu einer hochinteressanten Ausstellung führte, liegt an seiner Einstellung: “Der Begriff der Malerei war für mich nie von vornherein festgelegt. Der Umgang mit Malerei muss für mich immer wieder von neuem bestimmt werden. Vieles hängt davon ab, wie ich mit meiner eigenen Malerei und Bildern anderer Maler umgegangen bin.”
Das zeigte Umberg bereits in den achtziger Jahren in seinem “Raum für Malerei”, den er für Malerei wie die von Josef Albers und Robert Ryman, von Christiane Fuchs und Erik Saxon öffnete. Damals konzentrierte er sich auf die Präsentation einzelner Bilder, was in der Zeit boomender “wilder Malerei” so gar nicht dem Zeitgeist entsprach, der viel mehr die Addition vieler Bilder bevorzugte. Umberg:…