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Titel: Grenzenlose Skulptur · von Sabine B. Vogel · S. 90 - 93
Titel: Grenzenlose Skulptur , 2014

Adam Szymczyk

Direktor Kunsthalle Basel, Künstlerischer Leiter documenta 14

Sabine B. Vogel: Skulptur nahm einen wichtigen Raum in deinem Programm der Kunsthalle Basel ein?

ADAM SZYMCZYK: Rückblickend kann man sagen, dass ich vergleichsweise wenig Werke an den Wänden und mehr auf dem Boden gezeigt habe, aber auch Texte und bewegte Bilder. Das war keine explizite Entscheidung für Skulptur oder ein anderes spezifisches Medium. Leonor Antunes´ Werk beispielsweise hat viel mit Handwerk zu tun, mit den Verbindungen zu Designerinnen, die der Moderne angehören, eine Art weichere Moderne, weniger kantig und stringent, so wie sie sich im Design und dem architektonischen Werk von Lina Bo Bardi und Clara Porset zeigt.

SBV: Es scheint, du traust der Kategorie Skulptur nicht ganz als Beschreibungsinstrument?

ADAM SZYMCZYK: Rosalind Krauss‘ „Passages in Modern Sculpture“ ist fundamental für das Verständnis der Geschichte dieses Mediums im 19.und 20. Jahrhundert. Heute muss man schauen, was Skulptur kann, auch im Vergleich zur Malerei – da kann Skulptur vielleicht mehr, auch weil sie mehr Dimensionen aufweist und mehr Freiheiten und Möglichkeiten bietet. Fotografie kann ja auch die Idee von Skulptur transportieren, da denke ich etwa an Medardo Rosso, dessen Ausstellung ich vor Jahren in der Galleria d´Arte Moderna in Turin sah. Seine Fotografien zeigen uns fast deutlicher Skulpturen als es ein Objekt im Raum tut. Man könnte zudem das Werk von Hannah Villiger heranziehen, eine Schweizerische Künstlerin, die ihre fotografischen Arbeiten, mit denen sie insbesondere auf die Darstellung ihres eigenen Körpers durch das Medium Polaroid fokussiert, selbst als „skulptural“ bezeichnete.

Mit der Zunahme immer weiterer Biennalen…

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