documenta fifteen: Gespräche
Agus Nur Amal PMTOH
Himmel und Erde
Agus Nur Amal, geboren auf der Insel Weh, Sumatra, lebt seit seinem Abschluss am Jakarta Institute of Arts als Performer und Geschichtenerzähler in Jakarta. Seine Solo-Performance und sein Geschichtenerzählen sind in der Tradition des Theaters von Aceh verwurzelt. Er trat an diversen Orten Indonesiens auf und setzt sich mit Themen wie Politik, Katastrophen, öffentliche Gesundheit auf dem Lande und Publikum in den Städten auseinander. Eines seiner Stücke „Hikayat Jendral Puyer Bintang Toedjoeh“ ist eine Geschichte über Korruption innerhalb des Militärs und die Angst vor politischen Umwälzungen in Aceh. Seine Auftritte beruhen auf Gedichten, Kurzgeschichten, Romanen, Biografien und Autobiografien. Seit 2005 nutzt er seinen eigenen Fernsehsender Eng Eng als kleine Bühne.
Heinz-Norbert Jocks: Dein Projekt besteht aus einer Installation mit Kunstobjekten, aus Workshops mit Kindern der Friedrich-Wohler-Schule und der Reformschule und aus der Präsentation der Ergebnisse im Grimmwelt Museum. Worum geht es?
Agus Nur Amal: Den ersten Workshop haben wir mit Objekten durchgeführt, die die Kinder von zu Hause mitgebracht haben, um ihre Zukunftsvision der Fulda in 100 Jahren darzustellen. Mich erstaunte, dass sie eine dunkle Vision mit dominant blaufarbigen Objekten malten. Der zweite Workshop befasste sich mit den Menschen in Kassel, die im Stehen versammelt durch ihre aus Ton geformten Füße repräsentiert wurden.
Damit Solidarität wachsen kann, braucht es Respekt vor der Natur.
Was die Installationen betrifft, so habe ich als Geschichtenerzähler Hunderte von Haushaltsgegenständen wie Löffel, Regenschirm, Besen in meinem Atelier in Jakarta gesammelt und mit ihnen unter Verwendung einer Analogie-Methode gespielt,…