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Ausstellungen: Köln · von Helga Meister · S. 350 - 351
Ausstellungen: Köln , 2004

HELGA MEISTER

Andreas Gursky
Claus Föttinger

Galerie Monika Sprüth – Philomene Magers, 17.7. – 16.10.04

Andreas Gursky und Claus Föttinger sind seit Studentenzeiten Freunde, nun teilen sie sich die Räume in der Kölner Galerie Monika Sprüth – Philomene Magers. Für Gursky ist es die erste deutsche Einzelausstellung seit der Retrospektive 1997 in der Düsseldorfer Kunsthalle. Seine Perspektiven und Formate sind ungewöhnlich, seine Motive vor allem in den Massenszenen so spektakulär, dass man sie zuweilen für eine Augentäuschung hält.

Ein Hingucker ist “Fukuyama” (2004), die Ortsbezeichnung einer Stadt in der Nähe von Hiroshima. Unzählige Kühe stehen da in 15 Reihen übereinander. Spontan meint man, sie seien in einem Parkhaus oder einem offenen Hochhaus gestapelt. Erst an dem schmalen Horizontstreifen über den Stallungen erkennt man, dass die Viehhallen am Steilabhang eines teilweise bewaldeten Berges emporwachsen. Die Dächer scheinen sich sogar über dem Berg abzurollen. Gursky hat vom Helikopter aus zwei Tage lang fotografiert, ist den terrassenförmig übereinander liegenden Kuhställen gleichsam in schräger Aufsicht entgegengeflogen. Ein tolles Bild, in einer irren Perspektiven aufgenommen und dann mit allen Raffinessen der analogen wie der digitalen Technik zum Foto entwickelt. Dabei spielt neuerdings ein strenger Rhythmus, entstanden durch die Stäbe der Stallungen, eine besondere Rolle.

Eine weitere außergewöhnliche Arbeit ist das Querformat aus Stateville, Illinois. Es zeigt die engen, gatterartigen Gefängniszellen in der rund gebauten Strafvollzugsanstalt sowie den weiten, vorgelagerten Raum, in dem sich der freie Betrachter bewegen kann. Gursky verzahnt beide Räume, indem er die Zellen auf dem nassen Boden sich spiegeln lässt. Das Foto ist aus der Froschperspektive aufgenommen,…

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