DIE AUSSTELLUNG
CHRISTOS M. JOACHIMIDES
Art Society
Institute of Contemporary Arts, Nash House, London, 30. Oktober – 24. November 1974
Diese Ausstellung ist ein Jahr nach Hannover (Kunst im politischen Kampf) und ein halbes Jahr vor London – während eines Colloquiums der Beteiligten in West-Berlin ausgearbeitet worden. Das Eigentümliche dieser Ausstellung ist, daß sie nicht von einem ‘Fachmann’ allein gemacht wurde. Sie ist vielmehr das Ergebnis gemeinsamer Überlegungen und Strategien von mehreren Künstlern und Vermittlern, die über zwei Jahre darüber diskutieren, wie man ein Projekt realisieren kann, das divergierende Methoden künstlerisch-politischer Arbeit vereinigt, im gemeinsamen Versuch die Stellung und Wirkung des Künstlers in der Gesellschaft an Hand seiner eigenen Methodik zu überprüfen.
Als Folge der in Hannover gemachten Erfahrungen, war ein kleinerer Kreis der ursprünglich Angesprochenen bereit, dieses schwierige Gespräch fortzuführen und zu vertiefen. Dabei mußte berücksichtigt werden, daß in dieser Phase der gesellschaftlichen Entwicklung bestenfalls kollektive Veranstaltungen, noch nicht aber kollektive Formen künstlerischer Produktion entstehen können.
Die Ausstellung fand in einem großen Raum – der Galerie des I.C.A. – statt, und die Künstler waren dadurch angehalten – anders als in Hannover, wo jeder einen Raum für sich hatte – ihre Beiträge so zu konzipieren, daß sie die Gegenwart der anderen in ihre Überlegungen einbezogen.
Ein in England bekanntes Bild des Tiermalers George Stubbs – ein Löwe springt auf den Rücken eines Pferdes und krallt sich an seinem Nacken fest – von Dieter Hacker auf einer Stoffbahn sorgfältig nachgemalt, grüßte gleich am Eingang die Besucher der Ausstellung. ‘Die Kunst muß sich am Nacken des Bürgers…