Venezuela
Kommissar Luis Ángel Duque / Zuleiva Vivas
Antonio Briceño
Auf der Suche nach den Göttern Amerikas
Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks
Antonio Briceño, 1966 in Caracas, Venezuela geboren, ist ausgebildeter Biologe und vor allem Fotograf, der in Zeitungen, Büchern publiziert. Er bespielt den von Zuleiva Vivas kuratierten Pavillon von Venezuela Mit ihm traf sich Heinz-Norbert Jocks, um mehr über die Götter Amerikas und einen zu erfahren, der es zuhause nie lange aushält.
H.-N.J.: Worum geht es in Ihrer fotografischen Arbeit hier in Venedig?
A.B.: Meine Arbeit heißt „The Gods of America“. Bei diesem Projekt, mit dem ich 2001 begann, geht es mir darum, verschiedene Götter darzustellen. Mythologische Figuren aus indianischen Kulturen des ganzen Kontinents von Argentinien bis Kanada. Aus diesem Grund suchte ich nach kulturellen Gruppen oder Gemeinschaften, deren Kultur mehr oder weniger noch intakt ist. Mit ihnen zusammenlebend, machte ich Untersuchungen nicht über all ihre Götter, wohl aber über die wichtigsten, denn sie haben sehr viele. Anschließend machte ich Portraits von den Menschen, um sie als Repräsentanten ihres Volkes darzustellen. Draußen machte ich die Portraits und Landschaftsaufnahmen, während ich drinnen, in meinem Haus die Kompositionen anfertigte, indem ich sie den Naturgöttern zuordnete. Da sind die Feuer-, die Regen- oder die Erdgötter. Für jede Kultur machte ich um die fünf bis zehn Bilder in der Absicht, sie zu einer Ausstellung zusammenzufügen. Dieses Projekt kostet mich sehr viel Zeit, weil ich jedes Jahr nur ein oder zwei Länder bereisen kann, so dass jedes Jahr nur zehn neue Bilder hinzukommen. Entsprechend langsam wächst das…
