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Ausstellungen: Düsseldorf · von Martin Seidel · S. 292 - 294
Ausstellungen: Düsseldorf , 2003

MARTIN SEIDEL
“Auto-nom”. Das Automobil in der zeitgenössischen Kunst

NRW-Forum Kultur und Wirtschaft Düsseldorf, 27.9.2003 – 4.1.2004

Was erwartet man sich von einer Ausstellung mit dem Titel “Auto-nom. Das Automobil in der zeitgenössischen Kunst”? Was erwartet man sich von einer solchen Ausstellung, wenn sie im NRW-Forum Kultur und Wirtschaft Düsseldorf stattfindet? Wenn man sich dieser Institution unvoreingenommen nähert, erwartet, erhofft man sich ein unverkrampftes, abwechslungsreiches, ehrliches, anarchisch-provokantes Miteinander von Kunst und Kommerz, mithin das, was andere Häuser, die mit Standesdünkel auf das NRW-Forum herabblicken, zu oft vermissen lassen – eine Schau also mit und über Automobile, gleichermaßen für Autosport-Enthusiasten wie für zarter gestimmte Kunstgemüter, die sich für Geschwindigkeit nur begeistern, wenn sie geistig, etwa futuristisch sublimiert ist.

Tatsächlich aber ist die BMW-gesponserte Auto-Ausstellung mit eben jenem Titel an eben jenem Ort – dies sei vorweggenommen – all das nicht; sie ist, um im Jargon zu bleiben, eine lahme Ente, akademisch, hölzern, langatmig, rasant höchstens in der ungezügelten Theoriebildung.

Das liegt kaum an den Werken. Denn die meisten der aus europäischen und amerikanischen Galerien und Sammlungen zusammengetragenen Skulpturen, Installationen, Tafelbilder, Fotografien und Videos von Wolfgang Tillmans, Jan Dibbets, Julian Opie, Allan Graham, Rubén Ortiz Torres, Richard Prince, Santiago Sierra oder Peter Cain sind witzig, ironisch, kritisch oder auch einfach nur schön anzusehen.

Sylvie Fleurys “Crash Test”-Serie zum Beispiel lässt zerbeulte monochrome Motorhauben zu Tafelbildern werden, die zur heroischen Farbfeldmalerei in Konkurrenz treten. Nicht unähnlich auch ist der Ansatz von Tamara Grcic, die sich mit formal schönen Arrangements von Autoblechen und Decken aus dem Jahre 2000 allerdings…


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