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Ausstellungen: Düsseldorf · von Heinz-Norbert Jocks · S. 367 - 370
Ausstellungen: Düsseldorf , 2005

Heinz-Norbert Jocks
Bernhard Heisig

»Die Wut der Bilder” oder ein Maler unter Erinnerungszwang«

Museum der bildenden Künste Leipzig, 20.3. – 29.5.2005
Kunstsammlung, K21, Düsseldorf, 11.6 .- 25.9.2005
Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, Berlin, 22.10.2005 – 30.1.2006

Die Komplexität seiner Bildwelt steht im krassen Widerspruch zur mäßigen Rezeption und Anerkennung, die sein Werk sowohl durch Ausstellungen als auch in Publikationen seit Jahrzehnten erfährt. Dass seine Malerei nun im K21 zu sehen und damit in Düsseldorf, wo die Nachkriegsavantgarde zuhause war, angekommen ist, muss Bernhard Heisig genugtuende Freude bereiten. Hier, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Sammlung mit exklusiven Werken von Otto Dix und Max Beckmann und gegenüber der Kunstakademie, wo Otto Pankok, Joseph Beuys und Gerhard Richter einst wirkten, erhält sein Werk, das nun mit 70 Gemälden und etwa 50 graphischen Arbeiten vorgestellt wird, eine andere Bedeutung als in Leipzig, wo die anschließend nach Berlin ziehende Ausstellung in geraffter Form ihre Premiere feierte. Wenn Ende 2003 am Grabbeplatz auch mit Gerhard Altenbourg bereits eine andere Künstlerpersönlichkeit der DDR gastierte, so wirkt der wirklich große Auftritt von Heisig, der nur durch die Porträts ein wenig geschmälert wird, dennoch befremdlich und, weiß Gott, um so dringlicher, weil das extreme, den Besucher beim Rundgang beschleichende Gefühl der Abweichung von dem, was sein Auge sonst zu sehen gewöhnt ist, auf mangelnde Wahrnehmung der deutschen Kunst, wie sie im Osten parallel zum Westen entstand, sowie auf die Enge unseres westlichen Blicks verweist. Eines macht die von Eckhart Gillen mit großem Aufwand konzipierte und im engen Kontakt mit dem Künstler erarbeitete…


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von Heinz-Norbert Jocks

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