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Ausstellungen: Düsseldorf · S. 314 - 315
Ausstellungen: Düsseldorf , 1989

Heinz-Norbert Jocks
Bildpaare

Galerie Gmyrek, 9.12.1988-21.1.1989

Ein Gang durch die letzte Ausstellung in der Galerie Gmyrek konfrontiert den Beschauer mit einer imposanten Reihe von aufschlußreichen “Bildpaaren”, denen ein beständiger Hang zur Figuration gemeinsam ist.

Im Grunde haben wir es mit einer imaginären Welt bekannter Varianten zu tun, wobei hier ein geschickter Perspektivwechsel, dort ein Austausch der zu einer Komposition vereinten Gegenstände vorgenommen wird. Ein Bild, das sich, aus dem eigentlichen Zusammenhang seiner Herkunft herausgerissen, leicht als einmalige Einzelheit präsentiert, offenbart mit der Zeit, wenn es mit nur einer seiner Varianten kombiniert wird, eine Vielzahl von Nuancen, von kleinen bis großen Modifikationen. Das Verblüffende an der Ausstellung ist, daß sie nicht nur vor Augen führt, wie sehr ein Künstler im Banne einer im langsamen Prozeß entwickelten Bildidee steht, sondern, daß sie darauf aufmerksam macht, wie sehr sich eine einmal im Kopf festgesetzte Bildidee unter den Bedingungen einer Phantasie der Variation verändert.

Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich Norbert Tadeusz um die konsequente Herausarbeitung bestimmter, von oben gesehener, am Boden herumliegender Dinge bemüht. Die Wirkung partieller Veränderungen, die zur Umstellung eines ganzen Bildes führen, ist immens. Ihm, dem emsigen Arrangeur zitierter Gebrauchsgegenstände, geht es nicht um die pure, verewigende Abbildung des wiederentdeckten Wohnraums, sondern um die inszenierte Gleichgültigkeit gegenüber allerlei Formen des Sichtbaren, aber auch um den Ausdruck der Farbe. An Dingen wie an Menschen interessiert, verwertet er das sich aus der Gleichstellung des Sichtbaren ergebende Arsenal der Formen, wenn er eine im Raum stehende, rote Vase mit drei Blumen umkreist, auf die er aus…


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