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Ausstellungen: Wien · von Ursula Maria Probst · S. 388 - 389
Ausstellungen: Wien , 2011

Ursula Maria Probst
Clifton Childree

»Fuck that Chicken from Popeyes«
Kunsthalle Wien, project space, 9.2. – 16.3.2011

„Wenn Sie eine Zeitmaschine wissen, geben Sie mir Bescheid.“ Als Künstler nimmt uns Clifton Childree in seinen Installationen auf eine Zeitreise in vergangene Epochen mit, spielt mit Anachronismen unserer Gegenwart und begibt sich auf die Suche nach ästhetischen kulturellen Freiräumen. Entdeckt wurde das Werk von Clifton Childree auf der Art Basel in Miami. In seiner Installation „Fuck that Chicken from Popeyes“ für den project space der Kunsthalle Wien zeichnet er die Geschichte eines Amerikaners, der nach Wien kommt und spricht damit jenen kulturellen Transfer an, mit dem ein international agierender Künstler sich heute konfrontiert sieht. Laut Clifton Childree würde ein beliebiges Gebäude aus Wien in Miami zum Museum werden. Hätte jemand, wie James Brown aus Wien stammen können? Wie sehr sind wir ein Produkt unserer Kultur, unserer Unterhaltungs- und Medienindustrie? Wie sehr entsteht durch die zunehmende Abstrahierung unserer Lebensräume, durch deren Digitalisierung und Virtualisierung eine neue Sehnsucht nach einer Lachkultur und nach magischen Wunderwelten? Ein seltsames Phänomen unserer Zeit ist die Dissoziation von Körper und Bewusstsein.

Clifton Childree baut in den project space der Kunsthalle eine Installation aus Filmprojektionen mit neun großformatigen Collagen von Wiener Postkartenmotiven um 1900 und Fundstücken von Flohmärkten. Teils sind es Trödlerwaren, Zirkusschilder, Reliquien aus Schaubuden, eine Drehorgel, Objekte, die der Künstler während seiner Streifzüge durch Wien sammelte und damit seine raumgreifende Parallelwelt eines künstlerischen Luna Parks konstruiert. Das daraus resultierende Szenario und dessen Charme des Abgenutzten und seine taktile Materialpräsenz überblendet…



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von Ursula Maria Probst

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