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Ausstellungen: Luxemburg · von Susanne Boecker · S. 461 - 462
Ausstellungen: Luxemburg , 2001

Susanne Boecker
Confidences

»Parce que c’était lui, parce que c’était moi«
Casino Luxemburg, Forum d’art contemporain, 12.5. – 15.7.2001

Bekenntnisse machen Quote. Und das nicht nur im Fernsehen, wo das Ausplaudern privater Intimitäten fröhliche Urständ feiert und “Vera am Mittag”, Oliver Geissen, Bärbel Schäfer, Andreas Türck usw. Kandidaten vor laufender Kamera und applaudierendem Saalpublikum ihre Bekenntnisse auspacken lassen. Nein, auch im Kunstbetrieb hat das Intime, das Private Konjunktur, machen Künstler Bereiche ihres ganz persönlichen Lebens zum Thema ihrer Werke. Sie tun dies nicht in der traditionellen Künstler-Pose des Provokateurs, der mit wohlkalkulierter Schockwirkung gegen die “Bourgeoisie” oder gegen die “Gesellschaft” den Stachel löckt. Nein, diese Thematisierungen von Privatheit sind von prinzipiell anderer Qualität. In ihrer nicht ironisch gebrochenen Unmittelbarkeit ist die Intimität kein Mittel zum Zweck, sondern will authentisch sein. Enrico Lunghi, Direktor des Casino Luxemburg, hat sich auf die Spur dieses Trends zum Intimen in der Kunst begeben und gemeinsam mit Maire-Josée Jaen von Vox, Centre de diffusion de la photographie in Montréal, das Luxemburger Forum für zeitgenössische Kunst zu einer Plattform für intime Bekenntnisse gemacht.

Insgesamt 15 Positionen werden hier präsentiert – der Natur der Sache gemäß nicht in Form eines musealen Gruppenauftritts, sondern in kleinen “Separées”. Solche brauchen die hier gezeigten Werke auch unbedingt, denn keines von ihnen würde die Nähe eines anderen vertragen: Sie sind nicht gemacht für den im Ausstellungsbetrieb so gerne inszenierten “Dialog zwischen Kunstwerken”. “Confidences” – was man mit “Bekenntnisse”, aber auch mit “Vertraulichkeiten” übersetzen kann – vereint verschiedenste künstlerische Ansätze mit jeweils ganz unterschiedlichen Konstellationen…



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