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Ausstellungen: Düsseldorf · von Helga Meister · S. 308 - 309
Ausstellungen: Düsseldorf , 2009

Helga Meister
Danica Dakic

Kunsthalle Düsseldorf 29.8. – 8.11.2009, Generali Foundation Wien, 22.1.2010 – 6.5.2010, Museum of Contemporary Art Zagreb, September – Oktober 2010

Die Kunsthalle Düsseldorf widmet der aus Sarajevo stammenden Installations- und Videokünstlerin Danica Dakic die erste umfassende Retrospektive. Sie ist zugleich die eindringlichste Ausstellung in der Ära der scheidenden Kunsthallen-Chefin Ulrike Groos.

Danica Dakic (47) ist in Düsseldorf unvergessen seit der Ausstellung „Ich ist etwas Anderes“ vor neun Jahren auf der gegenüberliegenden Seite der Kunsthalle, in K 20. Sie zeigte damals ihr Gesicht mit zwei sprechenden Mündern, aber ohne Augen. Der eigene, aber verfremdete Kopf war eine unbegreifliche, faszinierende Erscheinung. Mit diesem „Selbstportrait“ startet auch die jetzige Schau. Aber seitdem hat sich die Künstlerin, die in Düsseldorf lebt und bei Paik studiert hat, enorm weiterentwickelt. Sie muss nun nicht mehr das Antlitz manipulieren, sie braucht auch keine Engelsflügel mehr, wie noch im Projekt „Go Home“. Vielmehr verlockt sie mit einer erst allmählich durchschaubaren Poesie, die auf historischen Panoramatapeten, Großplakaten nach berühmten Gemälden im Louvre oder einem antiken Tempel in einer schönen Landschaft basiert.

Das Erstaunliche ihrer Kunst ist, dass es ihr gelingt, hochbrisante Themen wie Fragen der Migration, der unterschiedlichen Religionen, der Behinderten und Kranken, der Roma und Sinti nicht sozialkritisch oder politisch abzuhandeln, sondern dramaturgisch und choreographisch in Szene zu setzen und mit Masken und Bühnenbildern zu überhöhen. Der Höhepunkt ihres Werkes ist „Isola Bella“, eine Medieninstallation, die in Düsseldorf uraufgeführt wurde und mit der sie fast zeitgleich an der Istanbul Biennale teilnahm. „Isola Bella“ ist eine historische…


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