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Titel: Social Design · von Claudia Banz · S. 40 - 43
Titel: Social Design , 2011

Das Museum als soziale Kohäsionseinrichtung

Claudia Banz im Gespräch mit Martin Roth, Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sind der älteste und zweitgrößte Museumsverbund Deutschlands. Die in ihm vereinigten zwölf Museen zählen zu den renommiertesten der Welt und formieren einzigartige Schatzkammern der Kunst. Fußend auf einer jahrhundertealten Sammlungstradition, zeichnen sie sich durch die herausragende Qualität ihrer Kunstwerke und eine immense thematische Vielfalt aus. Darüber hinaus umfassen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden weitere Museums- und Wissenschaftsinstitutionen wie die Kunstbibliothek, den Kunstfonds oder das Gerhard Richter Archiv. Das anlässlich des 450jährigen Jubiläums entwickelte programmatische Leitbild „Zukunft seit 1540“ wird in weltweit vernetzten Sammlungs-, Ausstellungs- und Forschungsprojekten umgesetzt. Mehr denn je sind die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ein progressiver Ort des Dialogs der Wissenschaften über Nationalitäten und ehemals trennende Grenzen hinweg. Unter dem Motto „Culture My Future“ initiierten sie 2010 außerdem einen Jugendkongress, der auf die soziale Bedeutung des Museums für die gegenwärtige und zukünftige Gesellschaft sowie auf die Rolle des Museums als Vermittler interkultureller Verständigung fokussierte. Die Ergebnisse dieses Kongresses wurden in Form einer Agenda an den sächsischen Staatsminister überreicht.

***

Claudia Banz: Herr Roth, Sie haben das Museum einmal als soziale Kohäsionseinrichtung bezeichnet. Worin besteht für Sie dieses soziale Moment?

Martin Roth: Das Museum ist der einzige freie Ort in unserer Gesellschaft, der für alle zugänglich ist, um sich zu bilden, Wissen zu erhalten, sich auch zu amüsieren und dabei die gesellschaftliche Interpretation der Geschichte zu erfahren. Museen sind Spiegel der Gesellschaftssysteme und gleichzeitig Orte der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen. Im Museum wird aus Vergangenheit Zukunft gemacht….

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