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KUNSTFORUM-Serie: 100 Jahre Joseph Beuys · von Peter Funken · S. 317 - 321
KUNSTFORUM-Serie: 100 Jahre Joseph Beuys ,

Der erweiterte Kunstbegriff muss erweitert werden

Ein Interview mit dem Beuys-Experten und Künstler Albert Markert
von Peter Funken

Albert Markert (*1958) lebt als Künstler und Autor in Berlin. 1996 veröffentlichte er mit „Flieger, Filz und Vaterland – eine erweiterte Beuys Biographie“ ein kritisches Buch über Leben und Werk von Joseph Beuys. Markert war 2014 Teilnehmer an Peter Weibels Symposium „Beuys, Brock, Vostell“, ZKM Karlsruhe und 2009 Preisträger im interdisziplinären Wettbewerb der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Thema „Welchen Raum braucht das Denken?“ 2020 war er nominiert für den Armin-Sandig-Preis der Stadt Hof. Seine künstlerischen Arbeiten zu Joseph Beuys sind über das Kunstbüro Düsseldorf zu beziehen: www.kunstbuero-duesseldorf.de

Peter Funken: Vor 25 Jahren hast Du mit Frank Gieseke das Buch „Flieger, Filz und Vaterland – eine erweiterte Beuys Biographie“ veröffentlicht. 1996 stelltet ihr Fragen nach der nicht wirklich erforschten Vita von Beuys, ihr brachtet unbekannte Dokumente ans Licht und formuliertet den Vorwurf, dass die Beuys-Rezeption bis dahin kaum in der Lage war, die Realität der Künstler-Vita zu trennen von selbst erfundenen Legenden, esoterischen, ja völkischen Vorstellungen, die aus der Zeit des NS stammen. Hat sich in der Beuys-Forschung und Wahrnehmung seitdem etwas geändert?

Albert Markert: Ich denke, es hat sich nur wenig geändert. Diejenigen, die wir in unserem Buch kritisierten, bestimmen noch heute das öffentliche Bild von Beuys, sofern sie nicht mittlerweile verstorben sind. Schon Anfang der 1970er Jahre waren die Fronten zwischen Beuys- Anhängern und Kritikern so verhärtet, dass es kaum konstruktive Auseinandersetzungen gab. Schamane oder Scharlatan, Gottvater oder…


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