BARBARA NEMITZ
Der Garten ist der Ort der Handlung
»Die ARBEIT AN DEN ‘KÜNSTLERGÄRTEN WEIMAR’ BEDEUTET DAS EXPERIMENT DER SEINSWEISE ALS ERKENNTNISMETHODE«
Kunst mit lebenden Pflanzen vor Ort in Weimar
Die Arbeit mit lebenden Pflanzen wird in den Künstlergärten Weimar als mehrfach auftretendes Phänomen in der zeitgenössischen Kunst vorgestellt und der Diskurs darüber herausgefordert.
Zur Realisierung eines Werkes in Weimar werden Künstler eingeladen, die bereits lebende Pflanzen in ihrer Arbeit verwendet haben und eine eigenständige Position in der Kunst vertreten. Das Ganze ist ein work in progress, hinsichtlich der Teilnehmer, der Orte und der Dauer des Vorhabens. Es handelt sich um ein Projekt in stetiger Entwicklung. Dabei wird mit langen Zeiträumen umgegangen, denn das entspricht dem lebenden Medium. Die ersten experimentellen Arbeiten pflanzten 1994/95 die Studierenden des von mir angebotenen Projektes im Studiengang Freie Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar. Davon existieren inzwischen ausschließlich Fotos. Seit 1996 wachsen auf lange Zeit angelegte Arbeiten, vor allem im Park der Villa Haar:
. “Apple Maze”, 1996 von Paula Hayes (USA). Ein sternförmiges Miniaturlabyrinth aus Buchsbaum wächst unter einem Apfelbaum. Die reifen Äpfel fallen in das Labyrinth. Ein junger Apfelbaum wächst an einer Stelle des Labyrinthes und versperrt dadurch den Zugang zum dahinterliegenden Raum.
. “Thrown Ropes”, 1996 von Peter Hutchinson (USA): In dem großen Durchblick der englischen Gartenanlage warf Peter Hutchinson mehrmals ein ca. 8 Meter langes Seil aus. Zwei der Würfe wurden als Linie festgehalten. Die eine wächst als halbhohe Hecke aus dunkelgrünen Eiben. Die andere aus frühblühenden, farbigen Krokussen.
. “Botanische Plastik”, 1996 von Reiner Matysik (D): Sich…