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Gespräche mit Galeristen · von Marius Babias · S. 437 - 438
Gespräche mit Galeristen , 1995

Der Kromzeuge

Umzug von Köln nach Berlin:
Michael Krome wollte die Kunstwelt verändern, wurde aber Galerist

Ein Interview von Marius Babias

Mit der Kölner Situation unzufrieden, eröffnete die Galerie Schipper & Krome in der “Likörfabrik” eine Zweigstelle in Berlin. Krome (30), Mitbegründer von “The Thing” in Deutschland und Betreiber des Kölner Veranstaltungsorts “Friesenwall 166 a”, ist seit 1994 kommerzieller Galerist.

*

Du und deine Partnerin Esther Schipper habt in der Berliner Auguststraße eine Dependance eröffnet, erstmal bis zum Jahresende ’95. Bringt die Heimatgalerie in Köln so viel Geld ein, daß ihr euch das Risiko leisten könnt?

Wir wollen die Situation vor Ort testen, und das auch nicht kontinuierlich, sondern erstmal temporär. Viele Geschäftspartner und Freunde haben uns ermutigt, nach Berlin zu kommen. Die Eröffnungsausstellung im Oktober wird Paul McCarthy bestreiten.

Eine Reihe von Kölner Galeristen – Brunnet, Hetzler, Maenz, Neuger/Riemschneider – sind bereits in Berlin. Wolfgang Gmyrek aus Düsseldorf kommt demnächst. Ist im Rheinland, in den achtziger Jahren nach New York der wichtigste Kunstmarkt, nichts mehr los?

Auf dem Sektor der zeitgenössischen Kunst ist Köln immer noch die attraktivste Stadt Deutschlands, obwohl sich eine Stagnation breitmacht. Wir wollen unseren schleichenden Veränderungsprozeß dessen, was eine Galerie in den neunziger Jahren sein sollte, fortführen. Hierfür ist Berlin der interessantere Standort als Köln, weil das Umfeld frischer, unverbrauchter und experimentierfreudiger erscheint. Es gibt in Köln keine Nischen wie in Berlin. Worüber die Berliner Kollegen klagen, trifft auch auf uns zu: Wir leben nicht so sehr von einheimischen Sammlern. Unsere Sammler kommen aus den Benelux-Ländern, aus England und Italien. Für Berlin…


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