Der Markt wird in den kommenden Jahren schwieriger werden
Thaddaeus Ropac, einer der Globalplayer der Kunstwelt im Gespräch mit Heinz-Norbert Jocks
Thaddaeus Ropac, 1960 in Klagenfurt geboren, gehört mit seinen Galerien in Salzburg, Paris und London zu den Global playern, der auf allen bedeutenden Messen vertreten ist. Wir wollten wissen: Wie stellt er sich auf die neuen Herausforderungen ein? Und was bewog ihn dazu, nicht nur an einem Ort der Welt präsent zu sein?
Heinz-Norbert Jocks: Warum eröffneten Sie nach Salzburg Galerien erst in Paris und dann in London?
Thaddaeus Ropac: Wachstum ist eine Möglichkeit, aber keine Notwendigkeit. Man kann eine großartige Galerie mit guten Künstlern und Ausstellungen auch führen von nur einem Standort aus. Natürlich möchte man für seine Künstler das Beste bewirken. Manchmal sind weitere Standorte sowie die Möglichkeit, zusätzliche Ausstellungen in einem unterschiedlichen Kontext zu machen, eine Gelegenheit, zu wachsen. Das gelingt einem, wenn die Künstler von einem neuen Standort inspiriert sind, weil sich durch ihn neue Konstellationen ergeben. Nur wachsen des Wachsens willen, was jetzt geradezu angesagt ist, scheint mir der falsche Weg. Der Wahl der neuen Standorte gingen Überlegungen voraus. In Salzburg gibt es zwei. Neben der das ganze Jahr über genutzten Villa Kast zudem die große Halle in der Vilniusstrasse für raumfüllende Ausstellungen. Diese wird nur drei Mal im Jahr bespielt, und zwar dann, wenn Salzburg durch seine publikumsanziehenden Festivals ein starkes, auch internationales Besucheraufkommen registriert. In Paris hatten wir zunächst nur den über viele Jahre auf vier Stockwerken gewachsenen Standort im Marais. Es stellte…