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Kunstforum-Gespräche · von Heinz-Norbert Jocks · S. 396 - 404
Kunstforum-Gespräche , 2009

Der Wahrnehmungsverstärker

Ein Gespräch mit Björn Engholm, dem Sammler, der einst Politiker war
Von Heinz-Norbert Jocks

Björn Engholm, 1939 als zweites Kind eines Speditionskaufmanns in Lübeck geboren, war von 1969 bis 1983 Mitglied des Deutschen Bundestages, währenddessen Staatssekretär im Bildungsministerium, dann Bildungsminister für Bildung im Kabinett Schmidt, schließlich Vorsitzender der SPD-Fraktion, danach Ministerpräsident in Schleswig Holstein, bald Vorsitzender der SPD als Nachfolger von Hans-Joachim Vogel und dann Kanzlerkandidat der SPD. 2005 erhielt er für seine Verdienste zur Förderung der deutsch-skandinavischen Beziehungen den Willy Brandt-Preis. Parallel zur seiner politischen Karriere befasste sich Engholm seit jeher mit Kunst nicht nur als Betrachter, sondern auch als Sammler und seit zehn Jahren auch als Kurator für zeitgenössische Kunst in der Kulturkirche St. Petri. Zudem Hochschulratsvorsitzender der Muthesius-Kunsthochschule Kiel und Vorsitzender des Kunstvereins Overbeck-Gesellschaft. Mit ihm traf sich Heinz-Norbert Jocks in seinem Haus in Lübeck.

***

H.-N. J.: Nun waren Sie Ministerpräsident von Schleswig Holstein und zudem Kanzlerkandidat der SPD und sind Kunstsammler. Was wäre für Sie die ideale Kombination von Politik und Kunst?

B.E.: Ideal wäre ein von Bedingungen unabhängiger Austausch in dem Sinne, dass man zusammenkommt und sich ungeschminkt sagt, was man voneinander erwartet. Das versuchte ich in meiner politischen Praxis verschiedentlich mit recht gutem Erfolg. So zum Beispiel in Schleswig Holstein zu Beginn meiner Regierungszeit. Da luden wir Repräsentanten aus Wirtschaft und Kultur, den Gewerkschaften zu einem gemeinsamen Gespräch ein, um eine Vorstellung zu entwerfen, wohin ein so kleines Land agrarischer Herkunft mit zum Teil absterbenden Industrien im Werftenbereich hinsteuern könnte. Dabei war…


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von Heinz-Norbert Jocks

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