Thomas Wulffen
Die 4. Berlin Biennale: KW Institute for Contemporary Art
25.3. – 28.5.2006. Fotorundgang von Wolfgang Träger
Zu Beginn der Gründung der Kunst-Werke Berlin um 1991 wurde der Ort in der Auguststr. 69 noch als ,Margarine-Fabrik’ angesprochen. Aus der Margarine-Fabrik wurde eine Kunst-Fabrik, mit Ausstellungen, Ateliers und Veranstaltungen. Es gibt in der Stadt Berlin sehr wenige Orte mit vergleichbarer internationaler Ausstrahlung. Das liegt zum einen an der jeweiligen Institution selbst und deren Unwillen, sich um internationale Kooperationen zu bemühen. Mit einem Projekt wie dem der Biennale steht man ziemlich schnell in internationaler Konkurrenz und das strahlt zurück auf die Institution zurück. Aber es sieht nicht so aus, als wären andere Institutionen bereit sich überhaupt an dergleichen zu beteiligen. So hat es zum Beispiel die Neue Nationalgalerie geschafft, die Installation von Jenny Holzer kurz vor Eröffnung der drittten Berlin Biennale abzuschalten. Sollte sich die Bemerkung von Christos Joachimides, geäussert vor dem Mauerfall: “Die Mauer zwischen den Institutionen in West-Berlin ist höher als die Mauer zum Osten.” immer noch als gültig erweisen? Die gemeinsamen Eröffnung von Berliner Galerien am 29. Und 30. April, in einer Broschüre annonciert, ist keine Ausnahme mehr. Dergleichen auf einer institutionellen Ebene zu erleben, bleibt ein Wunschtraum.
Ebenso bleibt es ein Wunschtraum, daß der Martin-Gropius-Bau einen eigenständigen Etat erhält. Schließlich war er vorgesehen als ein Austragungsort der Biennale. Die Organisatoren aber haben rechtzeitig den Rückzug angetreten, vielleicht aus den Erfahrungen heraus, die Ute Meta Bauer mit ihrer Biennale im Hause machte: Zur Eröffnung sollten aufgrund des Besucheransturms noch mehr Türen…