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Titel: Outside USA · S. 214 - 223
Titel: Outside USA , 1991

Die Angst Vor den Ahnen

KUNST UND VORFAHREN IM MUSEUM DER FARBIGEN

VON GREG TATE

Die Ausstellung wie auch die dazugehörige Buchpublikation “Black Art: Ancestral Legacy – The African Impulse in African-American Art” (Vermächtnis der Vorfahren – Afrikanische Impulse in afro-amerikanischer Kunst) feiern den Reichtum und die Vielfalt amerikanischer Kunst und Kultur, indem sie die Stränge erforschen, die afro-amerikanische Künstler des 20. Jahrhunderts mit ihrem afrikanischen Vermächtnis verbinden. Diese Verbindungen zwischen Afrika und Amerika sind ein besonders reichhaltiger und wichtiger Aspekt afro-amerikanischer Kunst, der nie zuvor Gegenstand einer bedeutenden Wanderausstellung war.* Durch den gewählten Blickpunkt und Umfang der Ausstellung “Black Art: Ancestral Legacy” versucht das Kuratorenteam (Alvia J. Wardlaw zusammen mit Regenia A. Perry und Edmund Barry Gaither) zu demonstrieren, daß sowohl bei akademisch ausgebildeten wie auch unter autodidaktischen Künstlerinnen und Künstlern ein starkes Bewußtsein in bezug auf den eigenen Ursprung, auf das Vermächtnis der Vorfahren vorhanden ist. Ganz besonders weisen die Ausstellungsmacher auf die Kontinuität dieses “Impulses” hin. Er entsprang nicht etwa voll entwickelt den Kunstäußerungen der 60er Jahre, sondern läßt sich unter den akademischen Künstlern bis zur Harlem Renaissance und zu den Lehren von Alain Locke zurückverfolgen (siehe den Artikel “Harlemer Renaissance” in diesem Band) und unter den autodidaktischen Künstlern (siehe das Kapitel “Black Folk Art” in diesem Band) auf handwerkliche Traditionen zurückführen, die über viele Generationen hinweg überliefert worden sind. Ebensowenig ist dieser Impuls auf bestimmte städtische Zentren Amerikas beschränkt geblieben. Er durchdringt vielmehr das gesamte Gewebe – Norden, Süden, Osten und Westen – der USA. Neben Kunstschaffenden aus allen…

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