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Ausstellungen: Berlin · von Peter Funken · S. 326 - 327
Ausstellungen: Berlin , 2013

Peter Funken
Die Perfektheit und das Fehler

»Positionen aus Wissenschaft, Kunst und Literatur«
G.A.S-station, Berlin, 12.10.2013 – 1.2.2014

Die Ausstellung beginnt im Außenraum – im Schaufenster des Projektraums G.A.S-station hängt ein überlebensgroßes Farbfoto, das ein seltsames Porträt zeigt: zuerst denkt man an einen riesigen Pickel, aber auf der Stirn der dargestellten jungen Frau befindet sich ihre Brustwarze, unter Nase erkennt man ein Stück Vulva, und das schiefe Loch nahe dem Schlüsselbein entpuppt sich bei genauem Hinsehen als Bauchnabel. Die Physis der Frau wirkt grotesk und fehlerhaft. Beim Foto handelt es sich um eine Bildmontage, die die Person entstellt. Man weiß, der Mensch ist ein imperfektes Wesen, das nach Perfektion strebt, u.a. weil er danach trachtet, den kleinen oder großen Mängeln seines Körpers abzuhelfen oder diese zu kaschieren. Davon lebt eine riesige Schönheitsindustrie und auch die Wirkung des Porträts des Künstlerduos ro-lex (d.i. Alex Lebus und Robert Brandes).

„Die Perfektheit und das Fehler“ ist eine Ausstellung samt Begleitprogramm, die sich den Fragen widmet, was Fehler sind, worin ihre Eigenschaften und Möglichkeiten liegen. Das Thema zeigt sich bereits im Titel, der mit einer grammatischen Fehlleistung versehen wurde: das Wort „Perfektheit“ gibt es in der deutschen Sprache nicht (0 hits bei google!), – richtig heißt es Perfektion, und der Genus von „Fehler“ ist bekanntlich maskulin, nicht neutral.

Die Kuratoren Thomas Stuck und Elisa Asenbaum betreiben G.A.S-station seit 5 Jahren. Mit „Die Perfektheit und das Fehler“ haben sie eine weitere große Themenausstellung entwickelt, nachdem sie bereits mit Ausstellungen wie „Das Ding“, „Keine ZEIT“, „Chaos“, „Nichts“ oder „eMOTION“…



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