DIE SCHWEIZ IN PARIS
Heinz-Norbert Jocks im Gespräch mit Michel Ritter, dem Direktor des Centre Culturel Suisse in Paris
Nach zehnjähriger Tätigkeit als Direktor von FRI-ART, dem Schweizerischen zeitgenössischen Kunstzentrum in Fribourg wechselte Michel Ritter, Jahrgang 1949, übrigens selbst Künstler, nach Paris, wo er seit fast zwei Jahren das im Marais Viertel als Teil der Pro Helvetia angesiedelte Centre Culturel Suisse leitet. Dessen Funktion ist die Repräsentation und Förderung der Schweizer Kultur. Mit Michel Ritter traf sich Heinz-Norbert Jocks in Paris.
Heinz-Norbert Jocks: Wie verstehen Sie Ihre Funktion hier als Direktor des Centre Culturel Suisse in Paris?
Michel Ritter: Man kann es nicht bei der Einrichtung von Schaufenstern mit schweizerischen Produkten belassen, sondern muss die dahinter stehende Geisteshaltung in ihrer Weltoffenheit vermitteln. Deshalb beschränke ich mich nicht nur auf ein rein schweizerisches Veranstaltungsprogramm, sondern lade in den verschiedenen Bereichen auch Künstler nichtschweizerischer Herkunft ein. Das geschieht aus keinem Widerspruchsgeist heraus, sondern wegen der Fragen, die von helvetischen Szenekünstlern nicht allein beantwortet werden können. Um Antworten zu finden, greife ich auch auf ausländische Künstler zurück. Denn es geht um das Ergebnis an sich. Nun ist die schweizerische Kunstszene nicht nur sehr reich, sondern auch von hoher Qualität, so dass ich auf ein breites Spektrum von exzellenten Künstlern zurückgreifen kann. Das heißt, die ausländischen Künstler bilden die Ausnahme, sind aber dennoch bei jedem Event dabei.
Welche Intentionen verfolgen Sie?
Vor allem möchte ich zeitgenössische Werke aller Disziplinen zeigen und Events vielfältiger Art. Statt die verschiedenen Disziplinen per Klassifizierung voneinander zu trennen, suche ich nach Überschneidungen in der Hoffnung,…