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Titel: Der homoerotische Blick · von Heinz-Norbert Jocks · S. 112 - 131
Titel: Der homoerotische Blick , 2001

Rafael von Uslar
Die Subversion des anderen Sehens

Zwischen hoher und Subkultur

Rafael von Uslar, 1964 geboren, studierte Kunstgeschichte und Philosophie in Bochum. Lebt und arbeitet als freier Ausstellungsmacher und Kunstkritiker in Amsterdam. Seine erste Ausstellung Bärenlese kuratierte er 1991/92 zum Wesen des Teddybärs im Essener Ruhrlandmuseum. Seine nächste, in privaten Haushalten anlässlich des Besuchs jüdischer Emigranten und Überlebender des Holocaust drei Jahre später organisierte Schau war so etwas wie die Errichtung von Zimmerdenkmälern. 1997 ging er in die schwule Subkultur, um in den Kellern der Szene seine Kölner Ausstellungsreihe Art in Chains zu installieren. 1998 hinterließ er mit Edifying Sappho and Sokrates, einer Ausstellung für ein internationales, schwul-lesbisches Monument seine Zeichen in Sydney, und zwar in den Arrestzellen der ehemaligen Polizeistation Darlinghurst. Es folgten Ausstellungen wie Blondies and Brownies in der Amsterdamer Torch Gallery (2000) und Surrender. I want to give you devotion, Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn, eine ironische Christmas Show für die Aeroplastics damasquine gallery, Brüssel (2000/2001). Im Grunde ist er zwar kein Enfant terrible, aber immerhin einer, der sich auf die fröhliche Subversion des anderen Sehens versteht, woraus er auch sein anderes Kunstverständnis bezieht. Zudem schwört er auf den Geist der Utopie, wenn auch dabei immer auf gewissen, skeptischen Abstand bedacht. Er kennt sich in der Szene bestens aus, zieht sein Wissen mehr aus dem, was er wahrnimmt und erlebt, als aus dem, was er gelesen hat. Bei dem, was er tut, merkt man, wie er beides intuitiv miteinander verknüpft, wenn er auch behauptet, sich…


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von Heinz-Norbert Jocks

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