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Biennalen: documenta · von Dirk Schwarze · S. 471 - 471
Biennalen: documenta , 2000

DIRK SCHWARZE
Die tiefen Wurzeln der documenta

Arnold Bode zum 100.

Mit einem Ausstellungsreigen, mehreren Publikationen und einer Feier ehrt Kassel den Mann, der die Stadt weltweit zu einem Markenzeichen für die moderne Kunst werden ließ: Arnold Bode, Künstler, Hochschullehrer und Ausstellungsmacher, wäre am 23. Dezember 100 Jahre alt geworden. Sogar die Bundespost ehrt ihn mit einer Briefmarke mit dem “d” und dem Rot, die zum Symbol der ersten documenten werden sollten. Symbolträchtig starb Bode unmittelbar nach dem Ende der documenta 6 (1977), die ihm endgültig vor Augen geführt hatte, dass sein Kind sich neue Väter gesucht hatte.

Die schönste Ehrung eines Künstlers und Ausstellungsmachers ist die, wenn andere Künstler eingeladen werden, zu seinem Angedenken ihre Werke zu zeigen. Die Kunsthalle Fridericianum und der Kasseler Kunstverein haben dazu verholfen, indem sie Ausstellungen mit den beiden jüngsten Bode-Preisträgern, Richard Hamilton (“Vier Räume”, 16.12.-4.3.) und Penny Yassour (“echolalia”, 16.12.-25.2.), arrangierten. Der Bode-Preis verdankt sein Entstehen der Tatsache, dass 100 documenta-Künstler Arnold Bode zu seinem 75. Geburtstag ein Werk verehrten. Diese Sammlung bildete nach Bodes Tod die Grundlage einer Stiftung, die heute im Schnitt alle zwei Jahre einen Preis vergibt. Obwohl der Bode-Preis keine Auszeichnung der documenta ist, hat er indirekt diese Qualität gewonnen, weil immer der jeweilige künstlerische Leiter der documenta Kuratoriums-Mitglied ist und weil in den letzten 15 Jahren der Preis meist zielstrebig im Blick auf einen documenta-Beitrag vergeben worden ist. Ursprünglich sollten zum Bode-Geburtstag die Werke aller 15 Preisträger seit 1980 im Fridericianum versammelt werden. Da der erhoffte Sponsor aber nicht mitspielte, muss…


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