documenta (13) – Ein Rundgang
Fotografiert von Wolfgang Träger. Mit Wahrnehmungshilfen und Kommentaren zu den einzelnen Künstlern von Susanne Boecker
100 Tage dauert die dOCUMENTA (13) – genau so lange wie ihre Vorgängerausstellungen auch. Und doch scheint die 13. Ausgabe der Kasseler Großausstellung den bisher gesteckten Rahmen zu sprengen: Selbst Profis brauchen vier Tage, um die Ausstellung in Kassel zu besichtigen – und haben dann trotzdem noch nicht die „ganze“ dOCUMENTA (13) gesehen. Die Tendenz zur Ausweitung ist nicht neu, wie folgende Auflistung verdeutlicht:
DOCUMENTA 1: 1955, 130.000 Besucher,
148 Künstler, 670 Werke, Etat 379.000 DM.
DOCUMENTA 4: 1968: 210.000 Besucher,
152 Künstler, 1000 Werke, Etat: 2,1 Mio. DM.
DOCUMENTA 7: 1982, 379.000 Besucher,
180 Künstler, 1000 Werke, Etat: Knapp 6,7 Mio. DM.
DOCUMENTA 10: 1997, 629.000 Besucher,
136 Künstler, 700 Werke, 25 Mio. DM.
DOCUMENTA 12: 2007, 754.000 Besucher,
113 Künstler, 530 Werke, Etat: 19 Mio. Euro.
DOCUMENTA 13: 2012, 750.000 Besucher (erwartet), 186 Bildende Künstler, 111 andere Teilnehmer aus den Bereichen Theorie, Wissenschaft etc., Werkanzahl nicht bekannt, Etat: 24.6 Mio. Euro
(Statistische Zusammenfassung: Süddeutsche.de)
Doch das konstante Wachstum der Documenta schlägt sich nicht nur in steigenden Künstler- und Besucherzahlen sowie dem immer größeren Etat nieder, sondern auch in anderen Bereichen. So ergänzte Catherine David, künstlerische Leiterin der Documenta X, die Ausstellung um die Vortrags- und Veranstaltungsreihe „100 Tage – 100 Gäste“. Ihr Nachfolger im Amt, Okwui Enwezor, erweiterte die zeitliche und räumliche Dimension durch Symposien und Diskussionen, die im Vorfeld der eigentlichen Ausstellung an vier weiteren Documenta-Standorten in Berlin, Neu-Delhi, der Karibik-Insel St. Lucia und in Johannesburg stattfanden.
Carolyn Christov-Bakargiev hat für die dOCUMENTA…