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Biennalen: documenta · S. 306 - 306
Biennalen: documenta , 1986

Martin Schmitz
Documenta Doppelpunkt

Und so weiter: Das alles bedeutet nichts!

Wir hatten es schon fast wieder vergessen, da erreicht uns die folgende Meldung: 1987 wird in Kassel eine einmalige außermuseale Kunstausstellung, genannt: etcetera, stattfinden. Ein Elektronikkonzern hat seine finanzielle Unterstützung für dieses Projekt zugesagt. Herzlichen Glückwunsch, das Engagement der letzten Jahre hat sich gelohnt. Bisher wurden wir durch reichliches und langweiliges Material bestens informiert, nun soll der Plan einer Parallelausstellung zur Documenta 8 realisiert werden: Das gibt zu denken.

Nicht nur die Documenta, die 1987 unter der Leitung von Manfred Schneckenburger veranstaltet wird, hat ihre eigene Geschichte mit den verschiedenen thematischen Schwerpunkten der jeweiligen Zeit, sondern ebenso ihre Parallelveranstaltungen, so lange es sie gibt – dafür, dagegen, anti oder affirmativ. Und immer hatten sie ihren Sinn, ob gut oder schlecht, genauso wie die Documenten. Diese »eigene« Geschichte der Parallel- und Ergänzungsveranstaltungen korrespondierte oft mit der Entwicklung der Subkultur(en) und heute wissen wir, daß beide Veranstaltungen, die Documenta selbst und ihre Begleitausstellungen voneinander lernen und gelernt haben, und zwar genauso, wie die bürgerliche Kultur von den Subkulturen lernt. Man trägt jetzt Jeans im Rathaus und weiß nur zu genau, wie man sich dem Alternativjargon der kritischen Stadtteilgruppen zu bedienen hat, um dann unter der Bezeichnung der fortschrittlichen Bürgerbeteiligung wieder das zu tun, was sie schon immer getan haben: den größten Schwachsinn – heute klingt das nur anders. Nun, dieser Klang ist in der Konzeption von: etcetera gut wahrnehmbar. Jetzt haben die so viel studiert und nichts dazugelernt, nichts Wesentliches zumindest. In der Folge…


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