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Monografie · von Willi Bongard · S. 65 - 75
Monografie , 1974

WILLI BONGARDS SAMMLERPORTRÄT

6. Folge
Dr. Günter Ulbricht

Welcher Mensch verbirgt sich hinter diesem oder jenem Kunstwerk der Vergangenheit? Was sind die besonderen Merkmale, die aus der Beziehung des Künstlers zum Kunstwerk verstanden werden müssen? Wie ist es letztlich um diese Beziehung bestellt? ‘

Als Günter Ulbricht, Jahrgang 1926, diese Fragen in der Einleitung zu seiner Dissertation über ‘Das Verhältnis von Dichter und Dichtung .bei Heinrich von Kleist’ stellte, da hätte er wohl nicht für möglich gehalten, daß er sein Geld einmal als Mitinhaber einer Werbeagentur verdienen würde. Geschweige denn, daß er trotzdem – oder gerade deshalb? – später einmal Gelegenheit finden würde, diesen Fragen auf den Grund zu gehen: Als passionierter Sammler gegenwärtiger Kunst und im Umgang mit Künstlern.

Nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie, nicht zu vergessen ein paar Semester Theologie und Kunstgeschichte, landete Ulbricht zunächst in der Redaktion der ‘Deutschen Studenten-Zeitung’, wo er das Feuilleton redigierte. Aber auch Industriereportagen gehörten zu seinem Geschäft. Als sich ihm die Chance bot, auf der anderen Seite des Zaunes für besseres Geld zu arbeiten, griff er ‘eiskalt’ zu.

Nach einem kurzen abwechslungsreichen aber unbefriedigenden Angestelltendasein wagte er – 28 Jahre alt – den Sprung in die Selbständigkeit. Das war 1954. Was folgte waren ‘zehn Jahre Stress und noch mal Stress.’ Kein Feierabend, kein Wochenende. Stattdessen der Kampf um Marktanteile von ‘Lord Extra’ (‘Genuß im Stil der neuen Zeit’), Klosterfrau Melissengeist, Multibionta, Assugrin und DAF-Automobilen. Verlorene Jahre?

Düsseldorf-Benrath, Meliesallee 15. Das Gegenteil von einem Arme-Leute-Viertel, zwei Steinwürfe vom Benrather Schloß (park) entfernt. Ein stattliches, ein gastliches Haus….


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