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Ausstellungen: Berlin · von Thomas W. Kuhn · S. 232 - 233
Ausstellungen: Berlin , 2018

Eduardo Paolozzi

Lots of Pictures – Lots of Fun
Berlinische Galerie 09.02. – 28.05.2018
von Thomas W. Kuhn

Man mag sich darüber streiten, wann und wo die Pop Art ihren Anfang nahm. Als Urbild ihrer britischen Variante gilt jene berühmt gewordene Collage Just what is it … von Richard Hamilton, 1956. Doch knapp zehn Jahre zuvor hatte bereits Eduardo Paolozzi (geb. 1924 Leith, gest. 2005 London) im Jahr 1947 mit der Arbeit an einer Reihe von Collagen begonnen, die in ihrer Materialität und Stilistik, unter Verwendung von Comics und Zeitschriften, als eigentliches Gründungswerk der Pop Art gelten dürfen, sieht man von zeitgleich im englischen Exil entstandenen Collagen Kurt Schwitters ab. Paolozzis Collagen wurden unter dem Titel „Bunk!“ 1952 in einem Vortrag der Independent Group der Öffentlichkeit vorgestellt und fand als Mappenwerk mit 45 Faksimiles ab 1972 größere Verbreitung.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Sohn italienischer Einwanderer bereits mit einem Spottbild vom US-amerikanisch dominierten Pop à la Warhol, Johns & Co distanziert. Sein 1971 publizierter Siebdruck „Pop Art Redefined (Lots of Pictures – Lots of Fun)“ persiflierte die Kollegen aus Übersee. Nicht anders erging es der ebenfalls im Siegeszug durch Europa begriffenen Minimal Art, denen Paolozzi im selben Jahr die Skulptur 100 % F*ART widmete, aufgestapelte Aluminium-Barren mit eindeutiger Botschaft. In einem Interview mit dem Schriftsteller J. G. Ballard und dem Kunsthistoriker Frank Whitford, geführt im besagten Jahr, sah er sein Werk stattdessen als „Fortführung des radikalen Surrealismus“.

Der Surrealismus in der damaligen Spielart Pablo Picassos war auch prägend…


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