vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Ausstellungen: Frankfurt a.M. · S. 388 - 389
Ausstellungen: Frankfurt a.M. , 1989

Christian Huther
Elke Denda

Galerie Schneider, 7.4.-12.5.1989

Beim Betrachten der Bilder von Elke Denda gerät man leicht in die Wonnen und Fallen des Ornaments. Unser Zwang, auf eine unübersichtliche Situation mit Ordnungsvorschlägen zu reagieren, findet in diesen Mustern ein weites Betätigungsfeld. Wir wollen dahinterkommen, nach welchen Regeln die Formationen angelegt sind, denn einen Bauplan scheinen alle diese Bilder zu haben. Nur allzuleicht läßt man sich in eine Art Seh- und Denksportaufgabe hineinlocken.” Julian Heynen beschreibt zu Recht, wie es dem Betrachter mit den Arbeiten von Elke Denda ergeht – und wie er es meist erst (zu) spät bemerkt. Überprüfen ließ sich das zuletzt in der Frankfurter Galerie Schneider, die sechs nagelneue Bilder der frischgebackenen Schmidt-Rottluff-Stipendiatin vorstellte.

Die 1956 geborene Künstlerin macht nur für den ersten Augenblick serielle Kunst. Ihre mit wechselnden, aber klaren Farbmaterialien auf Holz, Glas, Pappe und Nessel gemalten Bilder stellen das Sehen auf den Kopf. Es ist einfach vertrackt, was die Künstlerin da penibel malt, wobei sie für das “Hasenbild” sogar zum Siebdruck griff, allerdings ein Unikat schuf. Auf weiß bemaltem Holz brachte sie kleine blaue Hasen in vier verschiedenen Stellungen unter, so daß nicht nur Spiegelbilder, sondern in den Zwischenräumen die tollkühnsten, verschlungenen Ornamente entstanden. Von ferne könnte man beinahe an eine große Keramikarbeit glauben.

Doch, so der nächste Einwand von Julian Heynen, was bringt das Suchspiel nach dem Muster, ist es nicht eher ein Schutz vor “der freimütigen emotionalen Ansprache dieser Bilder?” Denn Elke Dendas Arbeiten sind eher licht und spielerisch angelegt, beinahe verspielt; aber vielleicht sucht man gerade…


Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei