Es ist die Zeit, da sich was dreht
Der kollaborative Führungsansatz einer Doppelspitze: Regina Selter und Florence Thurmes leiten das Museum Ostwall im Dortmunder U
Ein Gespräch von Claudia Posca
Seit März 2022 ist das Museum Ostwall im Dortmunder U Vorreiter auf dem Parkett modernen Museumsmanagements. Coworking statt Singletasking – der kollaborative Führungsansatz einer Doppelspitze aus der bisherigen stellvertretenden Leiterin Regina Selter (60) und der neu hinzugekommenen Florence Thurmes (42) setzt auf weibliche Synenergie, Diversität, Nachhaltigkeit.
Claudia Posca: Ein Schreibtisch, zwei Schreibtische? Wie muss ich mir das Doppelspitzen-Coworking vorstellen?
Regina Selter: Seit März arbeiten Florence Thurmes und ich als Leitungsteam zusammen. Uns ist es wichtig alle strategischen, alle inhaltlichen Ausrichtungen gemeinsam zu sondieren: Welche Ziele verfolgen wir? Welche Ausstellungen sollen realisiert werden? Was gibt es für Aufgabengebiete, die wir wem zuordnen? Der enge Austausch zwischen uns und der Einbezug des gesamten Teams ist unsere Priorität. Wir stehen in ständigem Dialog mit unseren Mitarbeiter*innen, vielen Freiberuflichen und Künstler*innen, die in der Vermittlung arbeiten. Daneben gibt es Bereiche, wo wir uns für eine alle 2 Jahre wechselnde Rotation entschieden haben: das Verwaltungssystem, das Personal- und Rechnungswesen, die Budgetplanung. Derzeit bin ich für das Personal und Florence für die Finanzen zuständig. Aber natürlich sprechen wir uns auch in der Rotationsphase eng ab, vor allem, wenn es um Personalentscheidungen geht. Ein Schreibtisch, zwei Schreibtische? Wir haben zwei, sitzen in einem Raum, arbeiten unkompliziert von Stuhl zu Stuhl über den Tisch. (lacht)
Das bedeutet: Jede hat eine Vollzeitstelle?
R.S.: Ja genau. Und das ist auch tatsächlich…