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Ausstellungen: London · von Magdalena Kröner · S. 435 - 437
Ausstellungen: London , 2005

Magdalena Kröner
Frida Kahlo

Tate Modern, London, 9. 6. – 9. 7. 2005

Ihre Malerei sei “wie ein farbiges Band um eine Bombe”, sagte André Breton über Frida Kahlo. Die Brisanz und das Originäre dieser unverwechselbaren Malerei hinter dem überlebensgroßen Mythos Frida Kahlo zu zeigen, ist das Verdienst der ersten Kahlo-Retrospektive seit 20 Jahren, die sich ausführlich dem Spätwerk widmet, aber auch frühe Zeichnungen und Selbstportraits aufzubieten weiß.

Zur Eröffnung schien Kuratorin Emma Dexter zunächst alle Klischees zu bestätigen, in dem sie mit buntem Kahlo-Motiv-Schal vor den Gemälden posierte für die eiligen Kameras der britischen Tagespresse. In dieses Bild passt auch die vom Haus angebotene, umfangreiche Merchandise-Palette mit Frida-Anziehpuppe, Frida-Schmuck und mexikanischem Kunsthandwerk.

Die Kahlo als Produkt funktioniert nach wie vor, wie es nicht zuletzt die in diesem Sommer wiederkehrende bunte Ethno-Mode zeigt: mit weiten Röcken und bestickten Blusen, großen Bernsteinketten und schweren Silberringen. Vor zwei Jahren gab es bereits den bunt-bewegten Hollywoodfilm “Frida”, mit Salma Hayek in der Titelrolle, in dem die Hauptdarsteller ein groteskes, spanisch gefärbtes Englisch sprachen. Die Zurichtung und Konsumtion der Künstlerin Kahlo als popkulturelle Matrix; als lebensfroh-authentisches Happening inklusive jeder Menge Sinnlichkeit und der gerade richtigen Prise Lust und Leid – sie ist erfolgreich wie eh und je.

Die Ausstellung selbst gibt sich betont unbeeindruckt von derlei Kommerzialisierung und öffnet den Blick auf die Künstlerin Kahlo, die in einzigartiger Weise malerische Erfindungen und einen frühen, radikalen weiblichen Subjektivismus avant la lettre in die Malerei brachte. Kahlo war Feministin, bevor man es so nannte: sie stellte den eigenen Körper in den…

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von Magdalena Kröner

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