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Ausstellungen: Berlin · von Michael Nungesser · S. 252 - 253
Ausstellungen: Berlin , 2017

George Condo

Confrontation
Museum Berggruen, Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin 19.11.2016 – 12.03.2017
von Michael Nungesser

Unter den Berliner Museen dürfte das Museum Berggruen zu den beliebtesten zählen. Die seit 1996 öffentliche zugängliche Sammlung von Heinz Berggruen, zuletzt auf zwei Gebäude erweitert und erst in diesem Jahr nach langen Verzögerungen wieder neu eröffnet, präsentiert eine exzeptionelle Auswahl der klassischen Moderne: Werke von Pablo Picasso, Paul Klee, Henri Matisse, Paul Cézanne, Georges Braque, Alberto Giacometti. Mit der Ausstellung „George Condo–Confrontation“ sind Bilder und Plastiken des zeitgenössischen US-amerikanischen Malers in den kunsthistorischen Parcours dieses Musentempels camouflageartig eingeschleust worden, die oft erst bei näherem Hinsehen ihre ästhetische Sprengkraft entfalten. Condo wäre nicht Condo ohne Picasso, Klee, Matisse, Cézanne, Braque und Giacometti. Es sind ihre Werke, an denen sich Condo seit vielen Jahren abarbeitet – mit Lust und Ausdauer, mit Humor und Sarkasmus.

Der 1957 in Concord/New Hampshire geborene und seit 1995 in New York lebende Maler, Freund von William S. Burroughs, Keith Haring und Jean-Michel Basquiat, spielte Ende der 70er-Jahre in der Elektro-Punk-Band „The Girls“. Die in der Ausstellung gezeigten Musikvideos der Gruppe („Pedestrian Walk“, „Just Got Back“, „Please Don’t Be Weird“) mit ihrer anarchisch-grotesken Montage kommerzieller Filmfragmente weist auf Condos enge Beziehung zur Musik (so auch jüngst sein eher konventioneller Kurzfilm „Carmen“ nach Georges Bizet für die Metropolitan Opera). Doch Condo wurde zum Vollblutmaler, zum Kunst-Punker, lebte 1983 – 84 in Köln, im engen Kontakt zur Künstlergruppe Mühlheimer Freiheit mit ihrer Lust an der Provokation und der Plünderung der Kunstgeschichte.

„Meine Gemälde…


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von Michael Nungesser

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