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Ausstellungen: Köln · von Martin Seidel · S. 345 - 347
Ausstellungen: Köln , 2009

Martin Seidel
Gerhard Richter – Abstrakte Bilder

Museum Ludwig, Köln, 18.10.2008 – 1.2.2009

Gerhard Richter ist kein Schwadroneur. Häufig wird der Deutschen liebster Maler mit der Aussage zitiert: “Über Malerei zu reden ist nicht nur sehr schwierig, sondern vielleicht sogar sinnlos”. Dem kann man nur zustimmen. Würde man fürs Schweigen bezahlt, gäbe es zum Beispiel diesen Artikel nicht. Es gäbe weder Museumspädagogen, die in ihren Führungen über Malerei, so auch über Richters Malerei, reden noch Ausstellungskataloge, in denen Dinge gesagt werden, die auf die eine oder andere Art schon tausendmal zuvor gesagt wurden. Es gäbe Richters Bilder, die diesen Part, über Malerei zu reden, selbst übernommen haben – im universellen Idiom der Bildkunst.

Richters motivreiche gegenständliche, größerenteils aber abstrakte und auch konkrete Kunst kreist schlingernd um einen schlingernden Bildbegriff. Gerhard Richter (Jahrgang 1932) kam 1961 aus Dresden in den Westen und studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Karl Otto Goetz. Er wandte sich der neuen, neutralen Gegenständlichkeit des “Kapitalistischen Realismus” zu, alsbald auch großen Leinwänden, die all das, was ein Bild sein kann, unter einer einzigen grauen Farbschicht begruben. Die Ausstellung des Museum Ludwig in Köln, eine Kooperation mit dem Haus der Kunst in München, konzentriert sich auf Richters Abstrakte Bilder. Sie zeigt – neben einer Serie bunter Hinterglasbilder – rund 40 in den letzten 20 Jahren entstandene, teilweise erstmals in Europa zu sehende Ölgemälde. Die großen Bildtafeln sind nur zum Teil im Sinne einer intentionalen Farb- und Formgebung mit Pinseln “gemalt”. Vielfach sind sie gespachtelt und gerakelt, gewischt, geschabt, gekratzt, geschüttet und…


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