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Ausstellungen: Osnabrück · von Susanne Düchting · S. 308 - 310
Ausstellungen: Osnabrück ,

Osnabrück
Niemand ist Niemand.

Stefanie Trojan + Markus Vater
hase29 – Gesellschaft für zeitgenössische Kunst Osnabrück e.V. 13.02.– 08.04.2023

von Susanne Düchting

Wie können Menschen, die sich in ihrem sozioökonomischen Status, ihren ethnischen, geschlechtlichen oder weltanschaulichen (Selbst)Zuschreibungen voneinander unterscheiden, überhaupt zusammenleben und zusammenarbeiten? Dieser Schlüsselfrage geht der Soziologe Richard Sennett in seinem Buch „Zusammenarbeit. Was unsere Gesellschaft zusammenhält“ (2012), einer Analyse unserer komplexen Arbeits- und Lebenswelt, nach. Die große Herausforderung sei „Kooperation“, wobei es darum gehe, diese zu erlernen und immer wieder zu praktizieren; zugleich sei diese Fähigkeit eine elementare Stärke des Menschen an sich, die in offenen Formaten befördert werden könne: Vom Konzept der Stadtgesellschaft, die das Gegenteil von „Stammesdenken“ bedeutet, bis hin zu Handlungen wie aktivem Zuhören und Diskutieren statt konfrontativem Debattieren. D.h. wichtigste Rahmenbedingungen für Kooperation sind Zeit und Räume für Begegnung, Empathie und Fürsorge. Wie diese aussehen können, ist derzeit in hase29 zu entdecken. Die projekthafte Doppelausstellung von Stefanie Trojan und Markus Vater, kuratiert von Friederike Fast und Jasmina Janoschka, bildet den Auftakt der Ausstellungsreihe mit dem Jahresthema „Togetherness – Der Traum von einer neuen Gemeinschaft“. In verschiedenen Medien (Performance, Video, Animationsfilm, Text, Zeichnung, Objekt) heben Trojan und Vater die Bedeutung des Miteinanders hervor, indem sie auf einfache, witzigkluge und zugewandte Art und Weise dessen Möglichkeiten demonstrieren.

Stefanie Trojan (geb. 1976 in Neu-Ulm, lebt in Frankfurt) legt in ihren Performances soziale Muster, ungeschriebene, internalisierte Gebote, (Rol-len-)Erwartungen, typisierte Gewohnheiten und (tägliche) Rituale offen. Oftmals überschreitet sie dabei die übliche Distanzzone, nimmt allgemeine Aussagen wörtlich und verschiebt sie in einen anderen Kontext….

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von Susanne Düchting

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