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Ausstellungen: Berlin · von Claudia Wahjudi · S. 239 - 241
Ausstellungen: Berlin , 2014

Claudia Wahjudi
Giving Contours to Shadows

Neuer Berliner Kunstverein, Savvy Contemporary, Maxim-Gorki-Theater und andere, Berlin, 24.5. – 27.7.2014

Im Frühjahr 2014 ist die Kritik an der Geschichtsschreibung großer Berliner Museen um viele Perspektiven reicher geworden. Im Zentrum der Debatte steht die Rekonstruktion des Hohenzollernschlosses. Sie wird auch die umstrittenen Ethnologischen Sammlungen mit ihren vielen Objekten aus den Kolonien aufnehmen und soll wohl noch in diesem Jahr eine Intendanz erhalten. Dennoch haben es Staatliche Museen und Deutsches Historisches Museum versäumt, dem Kolonialismus in ihren Gedenkausstellungen zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren gebührend Platz einzuräumen.

Kritik an diesem Geschichtsbild äußern Bürger- und Experteninitiativen, doch auch vom Bund geförderte Kulturprojekte machen auf den Mangel aufmerksam. Nachdem am Haus der Kulturen der Welt Debatten über „Postkolonialismus und danach“ längst zum Mindeststandard zählen, hat nun die aktuelle Berlin Biennale das Augenmerk auf Europas koloniale Verstrickungen vor allem mit Süd- und Mittelamerika gelenkt. Zudem bringt der Fonds „Turn“ der Kulturstiftung des Bundes, der den Austausch zwischen afrikanischen Staaten und Deutschland befördern soll, Veranstaltungen in die deutsche Hauptstadt, die die gemeinsame Vergangenheit von Nord und Süd problematisieren. Dazu zählt „Giving Contours to Shadows“, ein ambitioniertes Verbundprojekt mit Veranstaltungen in fünf afrikanischen Städten, darunter Nairobi und Lagos. In Berlin ist es mit einer zweiteiligen Ausstellung im Neuen Berliner Kunstverein (NBK) und in dem Projektraum Savvy Contemporary präsent. Flankiert wird es von Performances und Gesprächen etwa in der Gemäldegalerie und am Maxim-Gorki-Theater. Knapp 30 Künstler, mehrheitlich in Afrika geboren, jedoch mit Arbeitsmittelpunkt in Europa, thematisierten vor allem Gegenwart und Geschichte…


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