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Ausstellungen: Kiel · von Jens Rönnau · S. 252 - 253
Ausstellungen: Kiel , 2016

Jens Rönnau
Gottfried-Brockmann-Preis 2015

»Constanze Vogt und 14 potentielle Preisträger in Kiel«
Stadtgalerie Kiel, 4.12.2015 – 28.2.2016

Eigentlich hätten alle beteiligten Künstlerinnen und Künstler diesen mit 5.000 Euro dotierten Gottfried Brockmann Preis verdient, denn das Niveau der 15 Positionen junger Kunst in der Kieler Stadtgalerie ist hoch. Frühere Preisträger wie Carsten Höller, Miron Schmückle oder Julia Bornefeld scheinen da durchaus richtungsweisend. Zudem ist die Muthesius-Kunsthochschule ein permanenter Jungbrunnen guter Künstlerinnen und Künstler in der nördlichsten deutschen Landeshauptstadt.

Doch aus den 35 eingeladenen Bewerbern unterschiedlichster Nationen, die alle unter 35 Jahre alt sind und ihren Wohnsitz in Kiel haben, musste die Jury sich auf einen verständigen. Ihre Wahl für diesen Förderpreis für bildende Kunst fiel auf die filigranen Papierarbeiten von Constanze Vogt. Die Preisträgerin, 1984 in Bielefeld geboren, hatte in Kiel und Berlin studiert. Ihren Masterabschluss machte sie im vergangenen Jahr an der Muthesius-Kunsthochschule bei Arnold Dreyblatt und Oswald Egger. In Kiel, Lübeck und Berlin war sie bereits mit ihren arbeitsreichen Werken aufgefallen.

Jetzt zeigt sie raumfüllende Papierbahnen mit Tausenden Löchern – alle mit dem Locher handgestanzt. Sie pendeln von der Decke des weißen Galeriegebäudes, schwingen leicht beim Hauch der Vorübergehenden, schaffen oszillierende Muster und Raumdefinitionen. „Eine unsichtbare Performance“ sei das, sagt Constanze Vogt. Eine kleinere Ausführung davon findet sich im Foyer der Stadtgalerie in Form einer transparenten Folie. Sie hängt über einem Episkop im Licht der Lampe, ihre wabernden Schatten werden quer durch den Raum auf einer Wand um einige Meter vergrößert und beziehen die vorübergehenden Menschen ein. In einer anderen Reihe bearbeitet Constanze…



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