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Ausstellungen: Mönchengladbach · von Sabine Maria Schmidt · S. 273 - 275
Ausstellungen: Mönchengladbach ,

Mönchengladbach
Hans Haacke

Kunst Natur Politik
Museum Abteiberg 21.06.– 25.10.2020

von Sabine Maria Schmidt

Anlässe gibt es derzeit genug, um das Werk von Hans Haacke zu präsentieren. Seit Jahren hagelt es Auszeichnungen für den 1936 in Köln geborenen Künstler. 2019 erhielt er den Arnold-Bode-Preis der Stadt Kassel. Im September 2020 wird ihm der Kaiserring in Goslar zuerkannt. Seit Mitte der 1960er Jahre lebt er in den Vereinigten Staaten und prägte von dort die Konzeptkunst mit. Bekannt geworden ist Haacke vor allem durch institutionskritische Arbeiten. Schule machten auch die Werke, die die Aufdeckung politisch-ökonomischer Verhältnisse und ihre Verflechtung mit dem Kunstbetrieb zeigten. Für Kölner unvergessen: Der Pralinenmeister von 1981, mit dem Haacke sehr kritisch auf das Sammlerehepaar Ludwig zielte und die Steuervorteile für Privatsammler monierte, wenn diese Dauerleihgaben an Museen geben. Häufig ist Haacke angeeckt und man vergisst angesichts der Vielzahl an aktuellen Aufgeregtheiten und oft hyperventilierter Debatten, wie scharfsinnig Haacke seinerzeit Zusammenhänge schnörkellos zur Sprache brachte.

In Mönchengladbach erinnert ein großes Außenbanner an einen weiteren der Anlässe. Zur letzten documenta 14 in Kassel entwarf er das als Poster und Banner distribuierte Sprachbild Wir (Alle) sind das Volk, übersetzt in 12 Sprachen. Vor 30 Jahren führten die in Leipzig begonnen friedlichen Demonstrationen zur Wiedervereinigung Deutschlands. Der damalige Slogan wurde mit der Ankunft zahlreicher Kriegsflüchtlinge 2015 zunehmend von Pegida und anderen rechten, mittlerweile auch irrlichternden Bewegungen gekapert. Nichts hat das eher bunt-fröh-lich-integrative Banner seither an Aktualität verloren. Genau 20 Jahre vorab – auch hier ein weiterer Anlass, Haacke zu präsentieren – schuf der Konzeptkünstler ein ungewöhnliches…

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von Sabine Maria Schmidt

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