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Titel: Parasitäre Paradoxa · von UBERMORGEN · S. 118 - 125
Titel: Parasitäre Paradoxa ,

Happy Dystopia

Klarheit als Akt des Widerstands: ein Manifest
UBERMORGEN

Einfachheit kann weder mit Komplexität noch mit Einfachheit verändert werden, Gewalt kann weder mit Empathie noch mit Gewalt reduziert werden. Es scheint ausweglos, denn die Querfrontstrategie wirkt unschlagbar, sobald es keine soziale Realität mehr geben muss. Parasoziale Ablösung. Fluide und immer neue praktische Feinde paaren sich mit alten Feindbildern. Ein Breitbandantibiotikum der kleinen Stiche und Umarmungen, Verwirrungen und parallelen Realitäten. Revolution ist nicht mehr und weniger als neoliberale ,Disruption‘. Alte Monopole werden durch neue ersetzt. Destruktiv süchtig, süchtig nach Destruktion. Echt. Fakten. Algorithmen kopieren und kaufen künstlerische Strategien und inkorporieren sie in die Logik der Akkumulation von Macht. Jeder noch so kleine Raum, jede Aktion, jeder Protest, jede Veränderung, jede Forderung oder Utopie wird appropriiert und konsumiert und für jede Zielperson und deren verschiedenen Realitätskontexte werden radikal individualisierte Produkte geliefert (Radical Customization). [02]

Wir entwickeln uns zwanghaft und versuchen bei jedem Projekt, bei jedem Konzept und bei jeder Umsetzung den natürlichmenschlichen Reflex Bewährtes zu verwenden und zu unterdrücken.

Unsere künstlerische Praxis verzichtet dogmatisch auf vereinfachte Anlehnungen und insbesondere auf Wiederholungen in Ästhetik, Inhalt und Methoden. Wir entwickeln uns zwanghaft und versuchen bei jedem Projekt, bei jedem Konzept und bei jeder Umsetzung den natürlich-menschlichen Reflex Bewährtes zu verwenden und zu unterdrücken. Wir haben keine politische oder methodologische Ideologie und riskieren immer Alles. Nur die Erfahrung hat uns gelehrt, dass wenn wir es tun, es auch immer irgendwie wird. Entgegen jeglicher Logik scheitern wir selten, denn wir nehmen jegliches Resultat an, verarbeiten jegliche Erkenntnis weiter, verwerten…

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