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Titel: I love New York · von Heinz-Norbert Jocks · S. 336 - 338
Titel: I love New York , 1998

HOWARD GOLDKRAND:
»Heute geht es um’s Subtile«

Wo in New York wohnst du?

Mitten in Chinatown. Ich liebe das morgendliche Aufwachen in einer völlig anderen Welt. Die Sprache, draußen auf der Straße, ist mir fremd. Das Besondere an Chinatown ist die Abgeschiedenheit, sowie das Gefühl, obgleich mitten in New York, in der Fremde zu sein. Alles ist so in sich zusammengedrängt, und viele, vor allem die älteren Chinesen um mich herum, verlassen ihr Viertel nie. Wenn ich jemanden frage, wo ich denn dies oder jenes bekomme, so antworten sie mir: in Manhattan. Wenn ich erwidere, wir seien doch in Manhattan, so sagen sie: Nein, das ist Chinatown. Das ist für mich insofern spannend, als ich mich für Kommunikationsstrukturen aller Art interessiere. So hat die Kombination von Farben wie Rot und Gelb einen bestimmten Symbolgehalt. Es sind Symbole der Macht, des Bewußtseins oder des Guten im Gegensatz zum Bösen. Mir gefallen die Zeichen und kleinen Altäre direkt neben Pornoläden.

OK, nun zu deiner Arbeit, einer multimedialen Installation!

Ja, im Katalog ist ein Stück abgebildet mit dem Titel “Momentary labs of Excess”. Es besteht aus einem Pendel und einigen Glaskugeln, die auf schwarzem Samt liegen, darunter zwei Monitore und eine alte analoge Videokamera angebracht sind. Dann erscheinen Spotlights, und das Pendel dringt ein in weißen Sand, hebt den schwarzen Samt, und der Blitz wird reflektiert vom Glas und wird am Monitor sozusagen aufgehalten. Dieses Aufblitzen ist im Grunde ein Moment der Freiheit und des Exzessiven, ja ein bestimmter, ungetrübt erlebter Augenblick im eigenen Leben. Meine Arbeit…


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von Heinz-Norbert Jocks

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