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Titel: Quo Vadis Biennale? - II. Zukunft der Biennalen · von Sabine B. Vogel · S. 86 - 105
Titel: Quo Vadis Biennale? - II. Zukunft der Biennalen ,

II. Zukunft der Biennalen
Hoffnungen, Erwartungen, Kritik und vage Ausblicke

Statements zu Biennalen von Künstler*innen und Kurator*innen

2020 ist das Jahr der abgesagten Ausstellungen. Das trifft Museen, Kunsthallen und ganz besonders Biennalen. Denn dieses Format ist gekennzeichnet von einer global ausgerichteten Künstler*innenliste und eigens für die Orte produzierten Werken – zwei Aspekte, die in der von Covid-19-geprägten Zeit mit Reisebeschränkungen und Abstandhalten problematisch bis unmöglich geworden sind. Wie gehen Kurator*innen und Künstler*innen mit der aktuellen Situation um? Werden gravierende Veränderungen notwendig? Wie sieht die Zukunft von Biennalen aus? Diese beiden Fragen haben einige Kurator*innen und Künstler*innen, die als Biennale-Leiter*innen Erfahrungen sammelten, in Gesprächen und einer E-Mail-Korrespondenz beantwortet.

Cecilia Alemani, Kuratorin

Sabine B. Vogel: Sie wurden im Januar 2020 zur Kuratorin der 59. Biennale Venedig ernannt – müssen Sie im Zuge der Pandemie Ihr Konzept überdenken?

Cecilia Alemani: Als ich ernennt wurde, begann ich sofort zu überlegen, welche Art von Ausstellung ich realisieren möchte. Im März breitete sich das Virus aus und ich stoppte erst einmal meine Überlegungen. Ich entschied, einige der geplanten Themen neu zu kontextualisieren. Im Mai wurde beschlossen, die Biennale für bildende Künste um ein Jahr zu verschieben. Innerhalb von 5 Monaten musste ich meine Herangehensweise an die Ausstellung dreimal überdenken. In den letzten Monaten der Quarantäne habe ich mich daher entschlossen, diese Zeit zu nutzen, um zuzuhören, die Veränderungen zu absorbieren und intensive Gespräche mit Künstler*innen zu beginnen, indem ich viele Studiobesuche online mache. Künstler*innen sind normalerweise diejenigen, die sich auf tiefgreifende Weise mit Krisenzeiten auseinandersetzen und diese interpretieren…


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