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Ausstellungen: Berlin · S. 199 - 198
Ausstellungen: Berlin , 1984

Horst Hoheisel, Brigitte Hohenhaus

Pankehallen, Berlin

Berlin bietet viele leere Fabrikhallen. Was dem einen zum Leid ist, ist dem anderen zur Freud, denn hier sind Ausstellungsmöglichkeiten abseits bekannter Galerieräume vorhanden, die genutzt werden können und genutzt werden. In einer solchen aufgegebenen Fabrikhalle präsentierten sich Horst Hoheisel und Birgitt Hohenhaus mit jeweils unterschiedlichen Arbeiten, die beide auf die Raumsituation Bezug nahmen.

In einem weiten Sinne plastisch arbeitet Horst Hoheisel, indem er zwei unterschiedliche Materiequalitäten zueinander in Spannung setzt, was man wortwörtlich verstehen kann: Ein Wasserkissen im quadratischen Format wird durch ein Stahlstück von kleinerem Umfang belastet. Im Kissen ist Luft eingeschlossen, die sich je nach der Form des aufgelegten Stahlstücks verformt. Ist das schwere Element eine dreieckige Form, so wird diese durch die Luft weich nachgezeichnet. Der visuelle Eindruck läßt sich durch den taktilen Eindruck ergänzen. Ein Druck auf das Wasserkissen verformt die nachgezeichnete Form, selbst das Stahlstück bewegt sich auf dem Wasserbett. Jede Skulptur, denen Grundformen wie die L-Form, ein Dreieck, ein Quadrat und ein Rechteck Ausgangspunkte sind, ist ein diskretes Verweissystem, in dem unterschiedliche Materialqualitäten auf ihr Gegenteil bezogen sind. Horst Hoheisel achtet in der Realisation der einzelnen Skulptur auf eine nicht dekorative Gestaltung, die nahe liegt, aber die Beziehung zwischen den einzelnen Elementen verfälschen könnte. Auf den Raum bezogen sind zwei Wasserskulpturen, die paradoxal anmuten. Zwei flache Wasserkissen nehmen einen genau begrenzten Platz ein, der im Widerspruch zur Materialität des Wassers selber steht.

Birgitt Hohenhaus hat den Schattenriss der Halle in das Innere der Fabrikhalle verlegt. Ausgangspunkt der Installation ist ein um…

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